Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

Die Botanik im Kriege 
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Betreiben des Stabsapothekers Jßleib 
in Magdeburg, an zahlreichen Stellen 
Anbauversuche mit dieser Pflanze ge 
macht. Die deutsche Landwirtschafts 
gesellschaft ist mit fachmäßigen Anbau 
versuchen beauftragt. Die Reichsstelle 
für Gemüse und Obst kauft die Samen, 
das Kilogramm gereinigt und keimfähig 
zu 15 Mark, an, um, zu verhindern, daß 
der relativ geringerb Gemüseertrag 
schon verzehrt wird (Abb. 5). 
Flechten. 
Jedermann kennt die grauen 
Bärte der Gebirgstannen, die trocke 
nen, blättrigen, an den Rinden vieler 
Bäume haftenden, oder die Moore bzw. 
feuchten Teile des Waldbodens über 
ziehenden Gewächse, die der Botaniker 
Flechten nennt. Riesenländereien im 
Norden Europas, Asiens und Nord 
amerikas sind mit solchen Flechten 
bewachsen und dienen dort im all 
gemeinen den Renntieren und an 
derem Vieh zur Nahrung. 
Manche dieser Flechten können 
gezogen werden. 
Von besonderer Wichtigkeit als menschliches Nahrungsmittel hat sich zu Zeiten 
des Hungers das sogenannte isländische Moos, Cetraria islandica, erwiesen (Abb. 6). 
Schübler berichtet, daß in Island 2 Tonnen (139 Liter) isländisch Moos einer 
Tonne Mehl gleichgeschätzt würden, und Poetion teilt 1885 mit-, daß es Zeiten 
Abb. 5. Keismeldenkultur 
auch zur menschlichen Ernährung heran- 
Abb. 6. Isländisch Moos
	        
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