Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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Ernst Lehmann 
die häufigen Herbststürme vernichtet (Abb. 3). Weiterhin stellen sich vielerlei sehr 
gef ährliche Schädiger ein, von denen Schnecken und vor allem dieVögel die schlimmsten 
sind. Weiterhin ist die Sonnenblume nicht mit armem Boden, wie das anfangs 
vielfach angenommen wurde, zufrieden, sie benötigt vielmehr sehr guten Boden, 
den sie dann stark auszieht. 
Ein Teil der Schuld für den großen Mißerfolg trägt wohl auch die sehr späte 
Aussaat 1916, der Anbau durch sehr zahlreiche Personen, welche von Pflege und 
Kultur der Sonnenblume durchaus nichts verstanden, wenngleich große Mißerfolge 
Abb. 3. Sonnenblumenmassenkultur nach dem Unwetter Anfang Oktober 1916 
auch bei Leuten zu verzeichnen waren, welche mit der Sonnenblumenkultur im 
großen durchaus vertraut waren. Der Kriegsausschuß für pflanzliche und tierische 
Eette und Öle hat auf Grund der gemachten Erfahrungen vom Anbau der Sonnen 
blumen in Deutschland im allgemeinen abgeraten. 
Dennoch beschäftigt man sich an verschiedenen Stellen, wo gute Erfolge 
erzielt wurden, weiter mit Versuchen. Die Auswahl passender, besonders frühreifen 
der Sorten wäre vielleicht geeignet, doch noch Erfolg zu erzielen. Im Institut 
für allgemeine Botanik in Hamburg und im pharmazeutischen Institut der 
Universität Berlin sind dahingehende Studien im Gange. 
Mohn. 
In sehr vielen Gegenden Deutschlands kannte man vor dem Kriege über 
haupt keine Mohnfelder mehr. Die verschiedenen als Unkräuter auf tretenden 
Ackermohne sind aber jedem geläufig. In die nächste Verwandtschaft dieser Acker 
mohne gehört nun die so wichtige Kulturart Papaver somniferum oder der Schlaf 
mohn, welcher einmal das heute so vielfach gebrauchte Opium, zum andern das
	        
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