Krieg und Völkerkunde
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Carl Meinhof, Deutschland und der preußische Geist. Hamburg 1915.
Herrn. Weck, Das Deutschtum im Ausland. München 1916.
C. F. Lehmann-Haupt, Der Krieg und das Deutschtum im Auslande. Berlin 1915.
R. Hoeniger, Das Deutschtum im Auslande. Leipzig 1916.
Das ganze deutsche Kulturleben von der Urzeit bis zur Gegenwart kurz schildernde Darstellungen
vereinigt das soeben erschienene Buch:
„Deutschkunde“. Ein Buch von deutscher Art und Kunst. Herausgeg. v. Walther Hofstaetter.
Leipzig 1917.
Für zahlreiche einzelne Fragen der deutschen Geschichte, des Volkstums und der deutschen Kultur
sei verwiesen auf die gehaltvollen Abhandlungen in mehreren Heften der „Süddeutschen Monatshefte“:
1914 November, 1914 Dezember, 1915 August (Kolonien), 1915 Oktober, 1916 Oktober, 1916 November.
6. Die Völker in Österreich-Ungarn.
Unendlich viel reicher an Völkerschaften und Kulturformen ist der Donau
staat. Die Literatur über Österreich-Ungarn ist dem entsprechend umfangreich
und mannigfaltig; doch überwiegt in ihr das Politische. Volks- und Kulturkunde
treten erheblich zurück. Am tiefsten scheint mir das Buch von Rob. Müller
die eigenartige innere Gestaltung des österreichischen Wesens behandelt zu haben.
Recht viel Gewinn für das Verständnis Österreichs gewährt „Österreichs Beschwerde
buch'' von Müller-Guttenbrunn, dem wir auch eine sehr wertvolle kleine Schrift
über die Deutschen in Ungarn verdanken. Für die Siebenbürger Sachsen ist ein
Werk von wissenschaftlich hohem Range das Buch von dem Bischof F. Teutsch,
während die Galizier in dem Werke von K. F. Kaindl eine vortreffliche, geschicht
liche und kulturelle Darstellung gefunden haben. Daneben ist Th. Zöcklers
Buch über das Deutschtum in Galizien als eine wertvolle Arbeit zu nennen. Ein
politisches Werk sei hier besonders hervorgehoben, weil es tiefe Einblicke in den Geist
Österreichs gewährt, die glänzend geschriebenen Abhandlungen von K. Renner,
neben dem auch Jessers Aufsätze zu nennen wären. Wir überschreiten damit
indes die Grenze zwischen volkskundlicher Wissenschaft und Politik, die freilich
nicht immer scharf zu wahren ist. Von den Slawen Österreichs haben die Kroaten
und Slowenen in einer kleinen Schrift von Milcinovic und Krek eine gute Dar
stellung gefunden. Sonst muß noch auf das ältere Werk von Seton-Watson
über die Südslawen verwiesen werden. Eine tief umfassende Darstellung hat
das Italienertum Österreichs in der Schilderung der Irredenta von M. Mayr ge
funden, das die Geschichte der österreichischen Südgrenze des letzten Jahrhunderts
aus eindringender Quellenforschung darstellt. Wesentlich historisch-politisch
orientiert ist der wertvolle Abschnitt über Österreich-Ungarn in „Deutschland
und der Weltkrieg“. Gering ist die Zahl der auf Ungarn bezüglichen Schriften, von
denen die Arbeit von Pälyi hervorragt. Als eine kurz zusammenfassende, erste
Orientierung verdient der Vortrag von Rud. Knopf Erwähnung. Der „ungarische
Genius“ soll uns in Becks Buch nahegebracht werden.
Rob. Müller, Österreich und der Mensch. Berlin 1914.
Rud. Knopf, Die Völker Österreich-Ungarns. Bonn 1914.
0. Hoetsch, Österreich-Ungarn und der Krieg. Stuttgart 1914.
R. F. Kaindl, Das Deutschtum in Osteuropa. Leipzig 1916.
Th. Zöckler, Das Deutschtum in Galizien. Weimar 1915.
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