Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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Rudolf Stübe 
Emil Deckert, Panlatinismus, Panslawismus und Panteutonismus in ihrer Bedeutung für die politische 
Weltlage. Frankfurt a. M. 1914. 
Das Hauptwerk für die universalgeschichtliche Behandlung des Weltkrieges, das auch reiche und 
höchst wertvolle Beiträge zur Kulturkunde der europäischen Völker bietet, ist: 
„Deutschland und der Weltkrieg“. Herausgegeben von O. Hintze, F. Meinecke, H. Oncken, 
H. Schumacher. 1. Aufl. Leipzig 1915. 2. erweiterte Aufl. in 2 Bdn. Leipzig 1916. (B. Gr. Teubner.) 
5. Vom deutschen Wesen. 
Zu Selbstbeobachtung und Selbstprüfung hat der Krieg vor allem, uns selbst 
geführt. Das große Erwachen der Deutschen, das Wilhelm Raabe schon 1871 im 
„Dräumling“ verkündet hat, ist mit der Entschlossenheit, ,,Platz zu nehmen 
am Tische der Menschheit“, verknüpft. Eine reiche Literatur verkündet, wie ernst 
unser Bemühen um Selbsterkenntnis und Selbsterziehung ist. Davon kann hier 
nur weniges genannt werden. Hinweisen wollen wir besonders auf einige Werke 
der ausländischen Literatur, die sich durch ein gerechtes Urteil über deutsches 
Wesen auszeichnen. Die herbe Sachlichkeit und strenge Gewissenhaftigkeit, die 
bisweilen kleinlich scheinen mochten, die aber die Grundlagen unseres Wesens 
bilden, haben bei den ganz; anders gearteten Völkern im Osten, Süden und Westen 
nur sehr selten Verständnis gefunden, und Freunde haben wir — das wußten wir 
stets — im Auslande nur wenige gehabt. Es hat wohl nur einen Engländer gegeben, 
der deutsches Wesen ganz kannte und schätzte — das war der Schotte Thomas 
Carlyle. Was aber unsere Arbeit leistete und lehrte, davon hat alle Welt allerdings 
reichlich Gebrauch gemacht. Es hat uns nicht davor bewahrt, als ein Barbarenvolk 
gelästert zu werden. Um so höher sind die Stimmen zu schätzen, die sich die 
Unabhängigkeit der Überzeugung und die Freiheit des Urteils gewahrt haben. 
Keine stammt aus slawischem oder romanischem Gebiete; Unabhängigkeit des 
Geistes hat Frau von Stael als deutschen Charakterzug bezeichnet. 
Nicht nur das nationale Gefühl, sondern vor allem das historische Bewußtsein 
für den menschlich eigenartigen Wert des deutschen Wesens und für seine 
Kultur wird in den besten Schriften in vielfachen Wandlungen verkündet. Die 
eigentümlichste ist wohl das geistvolle Buch von Leopold Ziegler; aus der reichen 
Literatur kann weniges hier nur genannt werden, hingewiesen sei besonders auf die 
Schriften von Weber, Troeltsch und Medieus. 
John William Burgeß, Der europäische Krieg. Leipzig 1915. 
George Stuart Full er ton, Die Wahrheit über Deutschland. Übersetzt von Ernst Sieper. München 
und Berlin 1916. 
Deutschland im Urteil des Auslandes einst und jetzt. Herausgeg. von Fränkel. München 1916. 
Deutsches Wesen im Spiegel der Zeiten. Herausgegeben von H. Floerke. Berlin 1916. 
Leopold Ziegler, Der deutsche Mensch. Berlin 1916. 
Alfred Weber, Gedanken zur deutschen Sendung. Berlin 1915. 
Ernst Troeltsch, Deutsche Zukunft. Berlin 1915. 
Fr. Medieus, Die Kulturbedeutung des deutschen Volkes. Zürich 1915. 
P. Joachimson, Vom deutschen Volk zum deutschen Staat. Leipzig 1916. 
F. Haun, Kulturglaube der deutschen Barbaren. Essen 1916. 
L. Fulda, Deutsche Kultur und Ausländerei. Leipzig 1916. 
Hans Delbrück, Über den kriegerischen Charakter des deutschen Volkes. Berlin 1914. 
Heinz Marr, Deutschlands neue Einigkeit. Hamburg 1914.
	        
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