Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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W. Kranz: Die Geologie in der Kriegs-Literatur usw. 
Namentlich bei Benutzung von Bauwasser zum Betonieren sind freie Säuren schäd 
lich, weih sie den Zement angreifen; auch durch Angriffe auf Eisen, Blei, Kupfer 
und Zink können sie schaden. Der Techniker oder Chemiker wird dann durch 
Lüftung, „Regnen“, Tropfen, Rieseln, oder mit Marmor, Zusatz von bikarbonat 
haltigem Wasser bzw. Kalziumhydrat das Bauwasser entsäuren, Betonbehälter 
u. dgl. mit schützendem Anstrich 1 ) versehen. Da aber Schwefel- und Kohlensäure 
im Wasser wohl meist dem Boden entstammen (aus Mineralien, Braunkohle, Moor, 
Halden, Gasen u. dgl.), so lassen sie sich bisweilen vom Geologen vermeiden. Dem 
gemäß brauchen technische oder chemische Mittel zur Entsäuerung von Wasser 
erst dann in Erwägung gezogen zu werden, wenn es dem Geologen nicht möglich 
ist, anderes Wasser bereitzustellen. 
Häufig kann der Geologe aus dem Bau der Erdrinde erkennen, wo sich Wässer 
mit größerer oder geringerer Härte, mit oder ohne Salz-, Eisen-, Mangan-, Säure 
gehalt usw., keimbeladene, hygienisch unsichere oder einwandfreie Wässer finden. 
Er wird daher oft ein bestimmtes Urteil über die Brauchbarkeit der verschiedenen 
Vorkommen abgeben können, auf dem sich der Plan für die Wasserversorgung des 
gesamten Gebiets aufbauen läßt. Besonders wichtig ist das in wasserarmen Gegenden, 
oder wo verschiedene Gesteins Vorkommen, tektonische Störungen oder morpho 
logische Einflüsse verschiedene Möglichkeiten der Wassererschließung 
gestatten, und wo gleichzeitig die Kriegslage die Wahl läßt zwischen mehreren 
taktischen Möglichkeiten: In solchen Fällen kann die Frage der Wasser 
versorgung bisweilen ausschlaggebend werden für die Wahl der 
Lage von Stellungen, Unterkünften, Lagern usw., namentlich wenn 
gleichzeitig mit Rücksicht auf die Abwässerung eine bestimmte Linienführung 
ganzer Stellungen bevorzugt werden muß. 
x ) Z. B. mit Inertol (P. Lechler, Stuttgart).
	        
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