Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

Die Geologie in der Kriegs-Literatur usw. 
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worden. Begutachtende Geologen erkannten, daß der Chlorgeruch des Brunnen 
wassers vom Abwasser einer (älteren) Latrine herrührte, welche 20 m oberhalb 
im Granit-Felsenmeer lag, und erklärten völligen Abbruch und Zuschüttung des bis 
herigen Brunnens für erforderlich. Statt dessen rieten sie. die nahegelegenen Quellen 
(a, vielleicht auch b und c der Skizze Fig. 1) mit wenigstens 3 m tiefen Aufschür 
fungen unter chemischer und bakteriologischer Wasserprüfung za fassen, in einen 
Sammelbehälter mit seitlich davon angebrachter Abessinierpumpe zu führen (Grund 
riß und Schnitt Fig. 1), in einem oberhalb anzulegenden Schutzfeld das Ausschütten 
Uerwerfuag 
165 • £70 ISO 
Laagen = 1-10 000 . 
I 1 GU/uizium 
Wenig durchlässige Mergel 
(Salzkeuper, untere Qötei/ung). 
290 300 310 
Höhen = 1:5 OOO. 
| Meist nahezu wasserundurchlässige. 
Tone C Lettenkohle). 
I (Xuf Spalten wasserdurchlässige 
Kai he und Dolomite (Grenzs/ufeJ. 
Desg/.j mit Grundwasser. 
Fig. 2. Verunreinigung einer Stauquelle durch ein Dorf 
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von Abwässern einer Kantine zu verbieten und den dort vorhandenen Treppenweg 
so zu verlegen, daß er die Trinkwasserversorgung nicht mehr gefährdete; auch 
sollte durch die Wasser Untersuchung geprüft werden, ob nicht eine zweite (neue) 
Latrine oberhalb der Quellen diese gefährde. Der Rat wurde nicht befolgt, zwei 
der Quellen (b und c) blieben ganz unbrauchbar, die dritte (a) hätte wegen zu wenig 
tiefer Aufschürfung und mangelhafter Fassung nur nach chemischer und bakterio 
logischer Prüfung vorübergehend freigegeben werden können, im übrigen mußte 
nunmehr eine etwa 600 m südöstlich und 60 m tiefer gelegene Quelle mit Widder 
und Steigleitung unter erheblich größeren Kosten zur Wasserversorgung herange 
zogen werden. 
2. Ohne Kenntnis oder Berücksichtigung der Bodenverhältnisse war eine 
Quelle, die mitten in einem Dorfe austritt (Fig. 2) 1 ), auf Grund chemischer Unter 
suchung für einwandfrei erklärt worden, und man hatte ar\ sie ein Pumpwerk mit 
ausgedehnten Wasserleitungen sowie, zwei Hochbehältern angeschlossen. Der 
Geologe, welcher die fertige Anlage besichtigen mußte, beanstandete sofort einen 
- 1 ) .Angaben und Zeichnung verdanke ich zwei Geologen.
	        
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