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W. Kranz
aus Fabrikbetrieben hat. Viel Wasser aufsaugende Gesteine, z. B. unzerkleinerte
Sandsteine, oder wasserundurchlässige dichte, glatte Gläser, vorwiegend glatte Horn
oder Feuersteine u. dgl. sind im allgemeinen wenig geeignet, maßgebend bleibt aber
auch dabei die Druckprobe, solches oder ähnliches Material darf im Stellungskrieg
nicht schematisch ohne Prüfung zurückgewiesen werden, Geologe und Techniker
haben vielmehr auch hier vielfach im Zeichen des Rohstoffersatzes zu arbeiten.
Soweit möglich, ist auf die bei Friedensbauten bewährten Sorten zurückzugreifen,
vor allem die Tiefen-, die meisten Gang- und Ergußgesteine, Hornfels, Quarzit,
Grauwacke, Kieselschiefer. Aber auch manche Kalksteine und Dolomite, harte kri
stalline Schiefer oder kontaktmetamorphe Gesteine, Kieselsandsteine, verkieselte
Tuffe,Granulit u. dgl. können verwendet werden, wenn das Material wetterbeständig,
frei von anhaftendem Ton, Mergel oder Lehm ist und wenn Betonkörper daraus
die Druckprobe bestehen. Als Ersatz für Kies können z. B. öfters die gröberen
Bestandteile von tonfreien Konglomeraten nach Zerschlagen Verwendung finden,
an Stelle von Sand vielleicht ganz wenig verwitterter Granitgrus oder lehm- und
tonfreier ,,fauler Fels u anderer Gesteinsarten, wenn die Vorkommen nicht von
tonhaltigen Spalten oder Adern durchsetzt sind, die sich beim Abbau schwer ver
meiden lassen, und die Beton-Druckprobe bestehen.
Gestein, das zum Betonieren geeignet ist, läßt sich im allgemeinen auch
zu Bruchsteinmauerwerk und als Straßenschotter für Decklagen verwenden.
Minder gutes ist meist noch für die darunter liegenden Packlagen, geeignet
oder zu Bruchsteinmauerwerk. Besonders harte Gesteine, wie Basalt oder Melaphyr,
nutzen in Straßen die Fahrzeuge und Zugtiere zu stark ab, sind abermals Steinschlag
für Gleisbettungen und als nicht zu staubfeiner Quetschsand oder Grus für
Straßendecken sowie als Packlagesteine verwendbar.
Der Geologe sucht daher möglichst nach Steinbrüchen, die nicht nur zur
Gewinnung von Wegebaustoffen, sondern auch von Gleisbettungs-, Mauer- und
Betonmaterial brauchbar sind, und regt dann das Brechen, Sortieren und Waschen
wirtschaftlich so vorteilhaft wie möglich an. Gelingt es ihm ferner, Ton, tonigen
Mergel oder Lehm aus dem Abraum oder aus Zwischenlagerungen zur Abdichtung
bei Brunnen-, Quellfassungs- und Abwässerungsanlagen und Abraum-
Boden zu Dammschüttungen u. dgl. bereitzustellen, so sind alle Nebenprodukte
sowie die Arbeit des Steinbruch- oder Grubenbetriebs möglichst weitgehend aus
genutzt und die Halden wachsen nicht ins ungemessene.
Schließlich kann der Nachweis von Kiessand u. dgl. zur Besserung der Ko
lonnenwege und Fußgängersteige erforderlich werden, von kalkfreiem Ton bzw.
Gips zum Bestreichen der Schalungen, um das Anhaften des Betons am Holz zu
verhindern, oder von Gesteinen, die sich zu Pflasterungen und zum Krieger
grabmal eignen. Hierbei wird der Geologe lieben gefälligem Aussehen auch auf
Wetterbeständigkeit achten, vor der Verwendung bequemliegender oder leicht zu
bearbeitender Gesteine warnen, wenn sie schnell verwittern, und Betonieren der
Grabdenkmale anraten, sofern er wetterbeständigen Naturstein nicht in erreich
barer Nähe nachweisen kann.
Die Ergebnisse aller solcher Untersuchungen lassen sich in eine technische
Bodenkarte übertragen, in welcher der Geologe die abbauwürdigen Vorkommen