Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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Rudolf Stübe 
Fritz Behn, Deutsche Kunst im Kriege. (Südcl. Monatshefte 1915, Nov.) 
Heinrich Wölfflin, Die Architektur der deutschen Renaissance. Festrede. München 1914. 
G. Pazaurek, Patriotismus, Kirnst und Kunsthandwerk. Stuttgart 1914. 
Zur Kriegerehrung durch Denkmäler: 
W. Lindner, Denkmäler für unsere Krieger. München 1915. (Flugschriften des Dürer-Bundes 139.) 
Gedenkblätter für Gefallene. München 1915. (Dass. 143.) 
Kreuze für Feldgräber. München 1915. (Dass. 133.) 
Emil Högg, Kriegergrab und Kriegerdenkmal. Wittenberg 1916. 
Frz. Studniczka, Griechische Kunst an Kriegergräbern. Leipzig 1916. 
O. Clemen, Der Schutz der Kunstdenkmäler im Kriege. München 1914. (Flugschrift des Dürer- 
Bundes 132.) 
, Erhaltung und Zerstörung der Kunstdenkmäler auf dem westlichen Kriegsschauplatz. 
München 1914. (Dass. 146.) 
Eugen Kühnemann, Volk und Kunst. Leipzig 1915. 
5. Krieg und Musik. 
Keine Kunst scheint so allgemeinmenschlicher Besitz, so übernationalen 
Wesens zu sein wie die Musik, schon weil ihre Ausdrucksmittel nicht an die nationale 
Sprache gebunden sind, vor allem aber, weil sie eine reine Gefühlskunst ist. Das 
internationale Konzertwesen vor dem Kriege war ein äußeres Zeugnis für den 
musikalischen Gemeinbesitz der Völker. Und doch sprechen wir mit Recht unserer 
Musik seit Joh. Seb. Bach einen deutschen Charakter zu, und die Forderung 
einer deutschen Gestaltung der Musik ist überaus lebendig geworden. Was ist das 
„Deutsche“ in der Musik ? Wenn irgendetwas, so ihr innerer Zusammenhang mit 
dem metaphysischen Geist im deutschen Wesen. Nur aus der deutschen Musik 
konnte eine Metaphysik der Musik entstehen, wie sie einen der genialsten Züge in 
Schopenhauers Philosophie bildet. Keine Kunst steht so im Mittelpunkt des deut 
schen Lebens wie die Musik. Ihre Sprache entspricht wohl am meisten dem Ge 
staltenlosen, Unfaßbaren und der weite Gegensätze umspannenden Kraft des deut 
schen Wesens. Naive Schlichtheit und heroische Größe, schlichte Lebensfröhlichkeit 
und in die Tiefe dringendes Grübeln, Denken und Schauen, Sinnen und Wirken, 
das alles tönt in der deutschen Musik. Diese innere Schwere trennt zugleich die 
deutsche Musik von der nach klarer, reiner Formschönheit strebenden Musik 
der Romanen, die unserer Musik an leicht ansprechender, durchsichtiger Ausdrucks 
weise überlegen ist. Was für uns Joh. Seb. Bach so überragend groß macht, ist 
die Allseitigkeit seiner Sprache, die gleicherweise die Töne naiver Herzlichkeit 
wie des gewaltigsten Lebenskampfes trifft. Von Bach führt die Linie über Gluck 
und Händel zu Beethoven und Brahms. Der Heroismus der Lebensauffassung 
und der religiöse Glaube, alle Sehnsucht und alle Hoffnung haben Anteil an unserer 
Musik. So ist es schon im Volks- und Kinderlied, so in der 9. Symphonie und in 
den „Meistersingern“, dem deutschesten aller Bühnenwerke. Wollen wir die ganze 
Weite des deutschen Ethos in einem Musikwerke finden, so wäre es wohl Beet 
hovens „Fidelio“. In Beethoven aber ist die deutsche Musik zur Weltkultur 
geworden, was dem urdeutschen Weber nicht beschieden war, weil er der Dichter 
des deutschen Kleinlebens ist. 
Was dürfen wir von der Zukunft hoffen ? Ist Deutschlands Musik schon 
längst eine Weltmacht, so kann sie in einem kommenden Weltreich des deutschen
	        
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