Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Die Technik im Kriege 
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Der Zeit entsprechend sind die Lötlampen ,,E. B. ££ (für Benzin oder 
Benzol) und ,,E. S.“ (für Spiritus). Erstere entwickelt eine gut geformte, kräftige 
Flamme und eignet sich auch für Außenarbeiten, Montage, Elektro-Installation, 
Hartlötungen u. ä., letztere ermöglicht die Erreichung höchster Wirkung in kürzester 
Zeit (Abb. 9). Sie kann verwendet werden statt der Benzin- oder Petroleum-Löt 
lampen gleicher Größe und auch für Hartlötungen (Drucksache 165/166 von Original- 
Barthel). Neu sind auch die Verbrennungskraftmaschinen für flüssigen 
Brennstoff (Chem.-Tech. Rep. 1915, S. 441; 1916, S. 186, 218, 249) und,,Motol ££ , 
ein neues Prüfungsgerät für Motorenbrennstoffe. Ferner neue Appa 
rate zur Kautschukprüfung wie das Durometer (zur Messung des Wider 
standes) und das Elastometer (Messung der Elastizität des Kautschuks). Eine 
neue Kleinkältemaschine, von geringem Öl- und Kraftbedarf, eignet sich 
zur Eiserzeugung und Raumkühlung 
und wird als Einzylindermaschine gebaut für 
eine Leistung von 1750—8000 cal. und als 
Zweizyhndermaschine für Leistungen bis zirka 
16000 cal. 
Die Industrie arbeitet nun mit automa 
tischen Feuerungsbeschickungsanlagen, 
mechanischen Wurffeuerungen. Sie erfordern 
nur die Füllung von Trichtern vor der 
Feuerung mit Kohlenmaterial für eine gewisse Zeit, Speise- und Wurfapparat 
führen dann selbsttätig jenes dem Feuerloch zu, und eine Skala am Wurfapparat 
gibt die nötige Menge Heizmaterial je nach Bedarf an. Der Kraftbedarf für 
einen solchen Apparat beträgt zirka 14 P. S. (111. Jahrb. 1917, S. 158). 
Eine vollkommene Verbrennung der Brennstoffe und Rauchgase und damit 
eine Verminderung der Gefahr des Flugfeuers und der Nachteile durch Rauch, 
Ruß, Flugasche usw. bezweckt ein neuer Rauchschutzapparat für Fabriken 
und Wohnhäuser. Zum Abzug des Rauches dient ein inneres, teilweise hochzieh 
bares Rohr, welches einen mit einem kegelförmigen Dach versehenen Aufsatz 
trägt und den Rauch nach unten ablenkt. Außerdem können sich die Feuerungs- 
gase in einem weiten um das Rohr gelegten Blechmantel (Rauchkammer) ausdehnen, 
der Ruß sich ablagern, und der Rauch entweicht dann nach oben. Der schräge 
Auslauf des Mantels soll widrige Winde von der Austrittsöffnung fernhalten, ein 
aus gelochten Blechen bestehender Verteiler den Rauch verteilen (111. Jahrb. 1917, 
S. 156). Konstruiert wurde auch ein selbsttätiger Rauch- und Rußanzeiger 
(Chem.-Techn. Rep. 1915, S. 84) u. ä. m. 
Von anderen neuen Schutzvorrichtungen seien erwähnt eine an 
Schneidemaschinen für Nitropulver. Das Schneidemesser ist dadurch 
während des Ganges der Maschine so geschützt, daß Fingerverletzungen nicht 
Vorkommen. Die Verluste beim Abfüllen und die Unfallgefahr, welche bei über 
gelaufenem Benzin besteht, verhindert ein benzindichter Abfüllhahn. In den 
Handel kam eine feuersichere Anstrich masse und ein automatischer Warm- 
Wasserheizapparat, mit welchem sich die Wärme bis auf + 2° Celsius genau 
regulieren läßt, so daß ein Überhitzen von Trockenplatten durch Eindringen