Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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M. Blaschke 
Ton, Kaolin od. dgl., eventuell unter Zusatz von gebranntem Ton (Schamotte), 
Quarz oder ähnlichen Magerungsmitteln möglich, daher ist das Verfahren 
zur Herstellung von ungebrannten Schamottewaren wichtig. Hier 
sei verwiesen auf die Beton-Mischmaschine der AEG, Abb. 7. 
Im, Bergbau nimmt man jetzt zum Grubenausbau den Eisenstempel zu 
sammen mit dem wandernden Grubenausbau. Zwei ineinander verschieb 
bare Teile, die Stempelhülse aus Stahlrohr und der Stempelkopf mit Stempel 
aus Temper- bzw. Tiegelgußstahl, bilden den Stempel. Nach Aufstellung des 
Stempels, Herausdrehen der Schraubenspindel spannt man den Stempel fest ein, 
dabei braucht das Hangende nicht soweit entblößt zu werden und ungestützt zu 
bleiben wie beim systematischen Holzausbau (111. Jahrb. 1917, S. 158). Dieser 
erforderte auch zwei Mann zum Ausbau, der wandernde Ausbau nur einen; jener 
kostete im Jahre für 180 Meter Abbau 13266 Mark, dieser nur 4520 Mark und 
verringert noch die Stein- und Kohlenfallgefahr. 
Infolge einer neuen Vorrichtung (System Hasenclever) werden nun die 
Grubenwagen für Kohlenförderungen aus Tagebaubetrieben während der 
Fahrt entleert (Kohle u. Erz 1917, S. 1), wobei der Wagen an der Entleerer 
kette bleibt, die ihn dauernd in Bewegung hält und nach dem Entleeren zur Einlauf 
stelle zurückbringt. Eine ähnliche Vorrichtung zeigt Abb. 8. 
Im neuzeitlichen Kraftbetriebe sucht man die Abwärmeverwertung 
der überschüssigen Hochöfen- und Koksofengase, des Auspuffdampfes der inter 
mittierend arbeitenden Fördermaschinen, Gas- und Dieselmotoren weiter aus 
zunützen, entsprechend den letzten Fortschritten auf dem Gebiete der Gene 
ratorgastechnik. Zu den Schachtgeneratoren kommt jetzt der Drehrost- 
generator, die Gaserzeuger mit Gewinnung der Nebenprodukte und die 
Hochleistungsgeneratoren. Diese Verwertung industrieller Abwärme zur 
Bodenheizung, Trocknung von Kartoffeln, Rüben, Getreide usw. führte bisher zu 
guten Resultaten, zumal der Preis solcher Abwärme sich billiger stellt als der für 
Frischwärme (Elektrowelt 1917, S. 302, 294; Techn. Rundschau 1916, S. 273). 
Bisher erzeugten den für den Betrieb von Gasgebläsen notwendigen Luft 
druck fast nur Wasserstrahlluftpumpen, nun arbeitet man mit dem neuen 
„Elektrokompressor“, welcher einfach durch einen Stechkontakt an die 
elektrische Leitung angeschlossen wird, sehr gleichmäßigen Druck liefert bei so 
reichlichem Luftstrom, daß auch ein großes Gebläse betrieben werden kann, 
welches auch beim Härten von Werkzeugen, zum Löten, Schmelzen u. dgl. zu 
verwenden ist (Chemik.-Ztg. 1915, S. 400). 
Zum Heizen von Öfen, Autoklaven, Heißluftmotoren, Heißluft-, Wasser-, 
Öl- und Sandbädern, Erhitzen von Tiegeln mit größeren Substanzmengen eignet 
sich besonders der neue „Heißluft“-Teclu-Brenner (Chemik.-Ztg. 1915, S.948), 
welcher mit Lötr ohrflammen Vorrichtung, Schornstein-, Drahtnetzkappen-, Sieb-, 
Kronen-, Kreuz-, Stern-, Pilz-, Breitbrenner usw., mit Gasdüsen, fußlosen 
und mehrflammigen Brennern geliefert wird. Zu erwähnen ist auch der Zer 
stäuberbrenner für flüssigen Brennstoff, der Schmiedeofen für Öl 
feuerung. *
	        
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