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Franz Külp
Bild 8
Schattenbild wiedergegeben.
Mit dieser Anordnung erhielt
Mach die ersten scharfen
Bilder von fliegenden .Ge
schossen. Dieses Verfahren
wurde seitdem nach allen
Richtungen hin ausgebaut,
sodaß es heute möglich ist,
vom freifliegenden Geschoß
ein wandsfrei scharfe Bilder
zu erhalten. Mit seiner
Anordnung verband Mach
die von Töpler angegebene
Schlierenmethode. Auf diese
Weise erhielt er Bilder, die
gleichzeitig die das Geschoß
begleitenden Luftwellen er
kennen ließen. Die Vorgänge
bei der Bewegung des Ge
schosses in der Luft sind
mit denen eines Schiffes im
Wasser zu vergleichen. In
dem einen Falle werden
Wasser wellen, in dem ande
ren Luftwellen erzeugt. Wie
beim schnellen Schiff der
Bugwellenwinkel ein spitze
rer ist, als bei einem lang
sam dahinfahrenden, so ist
auch bei dem schnelleren
Geschoß der Kopfwellen
winkel spitzer als bei dem langsam fliegenden Geschoß. So kann man auch auf
einfache Weise aus dem Kopfwellenwinkel die Geschwindigkeit des Geschosses
bestimmen.
Die Bilder 8 bis 11 sind nach dem Machschen Verfahren hergestellt.
Es zeigt Bild 8 ein modernes S-Geschoß, das eine Geschwindigkeit von etwa
880 Metern in der Sekunde hat.
Bild 9 zeigt Geschoß 88 mit einer Geschwindigkeit von etwa 680 Metern in
der Sekunde.
Ein Vergleich der Kopf wellen winkel bestätigt das oben Gesagte.
Bild 10 und Bild 11 zeigen den Schuß mit einem S-Geschoß durch eine Röhre,
die oben und unten mit Öffnungen versehen ist. Mit diesen Bildern soll bewiesen
werden, daß die sogenannte Huyghensche Theorie zutreffend ist. Nach dieser
stellt man sich die Kopfwelle folgendermaßen entstanden vor: Auf seinem Fluge
erzeugt das Geschoß eine Luftwelle nach der anderen, die sich im Raume kugel
Bild 9