Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

Die Ballistik im Kriege 
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also ein vollständig unbrauchbares Resultat. Um ein scharfes Bild zu erhalten, 
darf die Unschärfe nicht größer als 1 / J0 Millimeter sein. Dies entspricht in dem vor 
liegenden Falle einem Geschoßweg von 1 Millimeter, das heißt die Belichtungszeit 
rücklegt. * 
Den richtigen zum Ziele führenden Weg ist 
als erster der bekannte Wiener Physiker E. Mach 
gegangen, indem er das Licht des elektrischen 
Funkens einer Leidener Flasche zur Bilderzeugung 
benutzte. Der Entladungsvorgang einer solchen 
Leidener Flasche spielt sich in äußerst kurzer Zeit 
ab. Bei richtiger Versuchsanordnung erreicht man 
Belichtungszeiten von 0,0000001 Sekunden und 
kürzere. Die ganze Art dieser Photographie läßt 
sich vergleichen mit der Blitzlichtphotographie. 
In beiden Fällen geschieht die Belichtung nicht 
mittels eines Verschlusses, sondern durch das Auf 
leuchten entweder des elektrischen Funkens oder 
des Blitzlichtes. Es ist selbstverständlich, daß 
diese Aufnahmen in einem dunklen Raume vor 
genommen werden müssen. 
Die ursprüngliche Versuchsanordnung von 
E. Mach ist eine sehr einfache und sei hier kurz 
skizziert. In dem Entladungskreis L—A—B—L 
(Bild 7) einer Leidener Flasche L befindet sich 
die Funkenstrecke B und eine isolierte Unterbrechungsstelle A, sodaß zunächst 
eine Entladung der Leidener Flasche nicht erfolgen kann. Die optische 
Anordnung ist so getroffen, daß das Licht des elektrischen Funkens bei B 
von dem Hohlspiegel H auf das Objektiv 0 einer photographischen Kamera 
gesammelt wird. Sobald nun das Geschoß auf seinem Fluge die Isolierung der 
Unterbrechungsstelle bei A zertrümmert, so entlädt sich die Leidener Flasche 
und bei B springt ein elektrischer Funke über. Das Objektiv 0 entwirft in der 
photographischen Kamera ein Bild des durch den Funken erleuchteten Spiegels. 
Die in dem Lichtkegel N—O—N sich abspielenden Vorgänge werden als 
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