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Walter Block
auf ihr fehlen. Wie überhaupt das Aussehen des Erdbodens von der Luft aus doch
merklich anders ist, als man sich vorstellen könnte im Anschluß an den Anblick,
den man von hochgelegenen Aussichtspunkten hat. Ganz besonders wird der
Eindruck verändert, wenn Schnee vollständig oder teilweise die Erde bedeckt.
Eine farbige Aufnahme wäre deswegen der üblichen einfarbigen durchaus vorzu
ziehen, aber das hat seine bedeutenden Schwierigkeiten. Das sogenannte Lumieresche
farbenphotographische Verfahren und die ihm verwandten, die alle gemeinsam
haben, daß auf einer einzigen Platte das fertige farbige Bild entsteht, haben den
Nachteil, daß die Empfindlichkeit aller dieser Platten viel zu klein ist, um bei
Abb. 2. (Rud. Lichtenberg-Osnabrück phot.)
den notwendigen kurzen Belichtungszeiten eine erfolgreiche Aufnahme zu ver
sprechen. Diese Verfahren werden also nur in seltenen Fällen unter besonders
günstigen Umständen angewendet werden können. Anders ist es mit dem zweiten
Verfahren nach Miethe, bei dem drei gleichartige Aufnahmen desselben Gegenstandes
unter drei verschiedenen Farbfiltern gemacht werden: einem roten, einem grünen
und einem blauen. Wenn auch hier die Belichtungszeit wohl beträchtlich länger
ist als bei gewöhnlichen Aufnahmen, so ist sie doch immerhin kurz genug, um
unter nicht allzu ungünstigen Bedingungen brauchbare Aufnahmen zustande
kommen zu lassen. Selbstverständlich ist es nicht möglich, die drei Einzelauf
nahmen zeitlich hintereinander mit dem gleichen Apparat, der dabei unverändert
stehen bleibt, zu machen. Man muß vielmehr drei gleichartige Apparate, die neben
einander aufgestellt sind, verwenden, was grundsätzlich nicht zulässig ist, da die
drei Einzelbilder dann nicht identisch ausfallen können. Indessen bei der im all
gemeinen großen Entfernung der Apparate von dem Aufnahmegegenstand spielen
diese Unterschiede praktisch keine Rolle, auch schon im Hinblick darauf, daß
alle diese Verfahren an Schärfe der Zeichnung die gewöhnliche Photographie nicht
erreichen.