Volltext: Das Bahn-Projekt der Mühlkreis-Bahn in Oberösterreich [Hauptbd.] ([Hauptbd.] / 1881)

Mühlkreisbahn. 
57'6 Kilometer lang. 
Technischer Bericht 
zum Bahnprojekte der Mühlkreisbahn. 
Die generelle Wahl der Bahnlinie wurde bereits mittels des Anfangs Jnli 1880 erstatteten und verööent- 
lichten Befundsberichtes der tracirenden Ingenieure eingehend motivirt und die topografische Lage dieser Linie in 
ihrer allgemeinen Beschaffenheit ausführlich erläutert. 
Da die gewählte Trace bereits die Zustimmung des löblichen Aktions-Komite’s der Mühlkreisbahn 
erhalten hat und insbesondere die vorgeschlagene und während längerer Zeit fraglich gebliebene Benützung der 
Reichsstrasse durch den sogenannten Saurüsselgraben, nach eingeholter Entscheidung des hohen k. k. Handels¬ 
ministeriums ebenfalls akzeptirt worden ist, dürfte zur Vermeidung von Wiederholungen der besagte Befunds¬ 
bericht genügen, um auch das nunmehr ohne wesentliche Abweichung ansgearbeitete Spezialprojekt in seinen Haupt¬ 
momenten klarzulegen. 
Nach erfolgter Genehmigung der generellen Trace wurde der von ihr berührte Terrain streifen auf 
Grundlage der bestehenden theilweise ganz neuen Katastralmappirung einem genauen Präzisionsnivellement 
unterzogen. Es wurde im Anschlüsse an die gewonnenen Pixpunkte während des Sommers und Herbstes 1880 
ein Terrainplan hergestellt, welcher das Relief der stark koupirten Bodenoberfläche mittelst dicht gestreuter 
Höhen-Ooten und zweimetriger Höhenschichten derart genau darstellt, dass das Längenprofil und die Querprofile 
des Bahnkörpers mit den günstigsten Richtungsverhältnissen endgiltig kombinirt und bis in die kleinsten Details 
fertig konstrnirt werden konnten, ohne einer wirklichen, auf dem Terrain vorzeitig sichtbaren Absteckung der 
Bahnlinie zu bedürfen. 
Ausserdem wurden jene Strecken der Reichsstrasse, welche als Bahnunterlage benützt werden sollen, 
einer nicht minder genauen Detailaufnahme unterworfen, so dass die etwas komplizirte Lage des Bahngeleises 
in jedem Punkte derselben definitiv angeordnet werden konnte. Während aller dieser Detailarbeiten wurden 
die tracirenden Ingenieure mehr und mehr in ihrer ursprünglichen Ansicht bestärkt, dass die gewählte Bahnlinie in Rücksicht 
der gegebenen Verhältnisse und der denselben gestellten Aufgabe die zweckmässigste und entsprechendste sei. 
Das solcher Art ausgearbeitete Bahnprojekt zeigt nun folgende endgiltige Ergebnisse: 
Bei der Horizontalprojektion, d. i. den Richtungsverhältnissen der Linie, findet sich nirgends eine wesent¬ 
liche Abweichung von dem Generalprojekte. Die Linie beginnt in der Mitte des Marktes Urfahr, verfolgt zuerst 
die breite Rudolfstrasse und schliesst sich dann nach der schon gebräuchlichen Art von Lokalbahnen an die 
nach Ottensheim führende Reichsstrasse an, indem sie meist auf dem linkseitigen Strassenrande und zum 
Theile neben demselben hinläuft. 
Es wurde dabei die Bedingung eingehalten, dass die neben dem Schienengeleise verbleibende Kronbreite 
der Strasse überall mindestens 6 Meter beträgt, wovon nur die Uebergänge der Bahn über die grösseren solid 
hergestellten Strassenbrücken kurze Ausnahmen bilden. Dabei soll nicht ausgeschlossen sein, dass die Strassen- 
fuhrwerke vorkommenden Palles auch in dem Bahngeleise selbst verkehren können. 
In der Nähe des Pelsenschlössels bei Ottensheim entfernt sich die Bahnlinie nach links von der Strasse, 
überschreitet selbsständig den Bleichbach und durchschneidet die Reichsstrasse wieder unmittelbar vor den 
ersten Häusern des Marktes Ottensheim. Anliegend an diese Strassenkreuzung ist der Ottensheimer Bahnhof situirt. 
Die Linie zieht sich nun nördlich von Ottensheim ausserhalb der Gartengrundstücke hin, schliesst sich 
ausserhalb des anderen Endes des Marktes und ausserhalb des dortigen Hügels wieder an die Reichsstrasse 
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