Volltext: Freiw. Feuerwehr der Landeshauptstadt Linz - Festschrift zur Feier des 65jährigen Bestandes 1931

26. September, 20.50 Uhr: Großfeuer, Tegett- 
hoffstraße 7. 
4. Oktober, 10.30 Uhr: Kaminbrand, Tummel¬ 
platz 18. 
6. Oktober, 19.45 Uhr: Gewölbebrand, Kloster¬ 
straße 22. 
25. Oktober, 20.30 Uhr: Hausbrand, Oed bei 
Traun, Bauerngut. 
Die technischen Vorsorgen für den Loschdienst bei der freiw. Feuerwehr 
der Landeshauptstadt Linz. 
Die Zeit, die zwischen dem Ausbruch eines 
Brandes und dem ersten Brandangriff vergeht, ist 
die ausschlaggebende für den Erfolg der gesamten 
Löschaktion. Wir können sie, der Praxis folgend, 
in zwei Zeitabschnitte einteilen. Als ersten Ab¬ 
schnitt müssen wir den bezeichnen, der zwischen dem 
Brandausbrüche und dem Eintreffen der Meldung 
vom ausgebrochenen Brand liegt. Die Länge dieser 
Zeit ist natürlich nicht von der Feuerwehr ab¬ 
hängig, sondern lediglich von denen, die durch den 
Brand betroffen sind oder einem Nachbarn, denn 
die Meldung von jedem Brand an die Haupt¬ 
feuerwache oder die Polizei kann ja nur von diesen 
Faktoren erstattet werden. Zn Linz stehen zu diesem 
Zwecke eine ganze Reihe von Fernsprechapparaten 
zur Verfügung. Die Nummer der Hauptfeuer- 
wache lautet: 9999, ist also recht leicht zu merken. 
Außerdem ist in manchen Häusern eine Tafel an¬ 
geschlagen, die auf diese Nummer hinweist. Der 
Oberkommandant hat sich jedoch häufig überzeugt, 
daß diese Tafel noch immer die vor der Automati¬ 
sierung in Gebrauch stehende Nummer 307 auf¬ 
weist, die zugleich die Nummer der Rettungö- 
abteilung war. Die Leser dieses Büchleins werden 
daher gebeten, in allen ihnen zugänglichen Häusern 
die Auswechslung auf die jetzige Nummer der 
Feuerwehr, 9999, und der Nettungsgesellschaft 
auf 2222 zu veranlassen. Häufig ereignet sich auch 
die Erscheinung, daß von den Betroffenen niemand 
zum Fernsprechapparat eilt, weil jeder sich aus den 
anderen verläßt und meint, die Feuerwehr sei schon 
verständigt. Solange aber die Feuerwehr von einem 
ausgebrochenen Brande nichts weiß, kann sie selbst¬ 
verständlich auch nicht zu Hilfe eilen. 
Eine zweite Möglichkeit, die Feuerwehr zu ver¬ 
ständigen, ist durch die Feuerautomaten gegeben. Es 
sind dies die in den Straßen aufgehängten, an ihrer 
roten Farbe leicht erkennbaren Apparate, bei denen 
inan eine Glasscheibe einschlagen und den dahinter 
befindlichen Handgriff ziehen muß. Dadurch wird 
in der Hauptfeuerwache ein Klingelsignal ausgelöst 
und es erscheint die Nummer des betreffenden 
Feuer-Automaten an der Schalttafel. Die Feuer¬ 
wehr rückt daher zum Standplätze dieses Feuer- 
Automaten aus. Zn der bei jedem Automaten vor¬ 
handenen Gebrauchsanweisung ist die ausdrückliche 
Mahnung angegeben, daß der Melder das Er¬ 
scheinen der Feuerwehr abwarten muß, um ihr 
sodann die richtige Brandstätte angeben zu können. 
Es hat daher gar keinen Zweck, beim Auftauchen 
einer Feuerröte den nächsten Automaten zu ziehen, 
weil ja die Feuerwehr eben zum Automaten fahren 
rnuß. Es ist z. B. vorgekommen, daß Spazier¬ 
gänger weit weg von ihrem augenblicklichen Auf¬ 
enthalt einen Brand aufgehen sahen und in guter 
Absicht natürlich den nächsten Feuermelder zogen. 
Die Feuerwehr mußte also einen großen Umweg 
machen, weil sie zuerst zum Automaten und von 
dort erst zur Brandstätte abrücken konnte. Zn 
der Landeshauptstadt Linz befinden sich derzeit 
42 Feuerautomaten, die allerdings nur im Weich¬ 
bild der Stadt angebracht find. Die hiezu not¬ 
wendige Feuermeldeleitung beträgt etwa 16 Kilo¬ 
meter. Augenblicklich ist die Gemeindevertretung 
damit beschäftigt, das Automatennetz auszu¬ 
bauen. 
Zn dem Moment, in dem die Meldung von 
einem ausgebrochenen Feuer bei der Hauptfeuer- 
wache eintrifft, beginnt der zweite Zeitabschnitt 
der Vorbereitung, nämlich die Alarmierung der 
Feuerwehr. Zn der Hauptfeuerwache werden die 
Leute der ständigen Bereitschaft durch eine Haus¬ 
klingelanlage alarmiert und können innerhalb weni¬ 
ger Sekunden mit den Geräten der Hauptfeuer¬ 
wache auf den Brandplatz abrücken. Die Fern¬ 
sprechapparate bleiben jedoch ständig besetzt. Der 
Diensthabende am Fernsprecher hat die Weisung, 
nach Alarmierung der Hauptseuerwache sofort das 
Oberkommando anzurufen, es von der eingelangten 
Meldung zu verständigen und von ihm die weiteren 
Befehle einzuholen. Lautet die Meldung derart, 
daß die Hauptfeuerwache allein zu schwach erscheint, 
um des Brandes Herr zu werden, so erteilt das 
Oberkommando den Befehl zur Alarmierung 
weiterer Wachen. Von den derzeitigen Wachen 
sind auf dem rechten Donauufer die Feuerwache 
Znnere Stadt, Promenade, Neustadt, Schuller- 
berg von der Hauptfeuerwache aus zu alarmieren. 
Zu diesem Zwecke sind in den Wohnungen und 
Werkstätten verläßlicher Feuerwehrleute Alarm- 
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