Volltext: Berichte des Herrn Doktor Leo aus Warschau über die Heilung der Cholera

kraͤgt/ zu sich nehmen. Der Leib, besonders 
der untere, wird mit Flanell gerieben, bis 
man heiß gemachten Sand in ein Leintuch ge⸗ 
wickelt, um den Unterleib legen kann. Man 
faͤngt an, sich der blechernen Wärmflaschen zu 
bedienen. Im Bette gut zugedeckt, werden so⸗ 
dann Hande und: Füße mit Bürsten gerieben. 
Bricht nach Verlauf einer Stunde oder nach 
anderthalb Stunden starker Schweiß aus, so 
ist die Krankheit überstanden, und bloß 
Schwaͤche haält den Genesenden noch einige 
Tage im Bette. Ist aber die erste Stunde 
versaͤumt, so beraubt ein mächtiger Magen 
krampf den Kranken Besinnung, das Blut 
stockt, und der Uibergang in Faͤulniß folgt. 
Durch die angeführte Behandlung sind 
indessen sogar solche, bey welchen das Blut 
schon ins Stocken gerieth, gerettet worden. 
Man hat auch haͤufig das Aderlassen 
versucht, aber die meisten, an welchen es ge⸗ 
schah starben an Entkräftung, weil sie dann 
den Krampf nicht aushalten konnten. 
.Aus Vorsicht werden Flanellbinden um 
den Leib getrageee — 
Das sicherste Schutzmittel gegen die Cho⸗ 
lera aber ist⸗ keine Furcht vor derselben zu 
haben. Man hat hier Beyspiele, daß die 
bloße Angst vor dieser Krankheit ihre Symp⸗ 
tome herbeyführte. Selbst der von dem Uibel 
wirklich Ergriffene widersteht ihr leichter als 
ein anderer, wenn er Muth behält.... 
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