Volltext: Geschichte der Pfarre Pram von 903 bis 1903

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Auf Seite 63 in demselben Berichte heißt es ferner: 
„Vater Gernbauer gestorben. So lautete in der letzten 
Nummer der „Columbia" die Ueberschrift der Traueranzeige 
über das am 12. d. M. int Salestanum zu St. Franzis er¬ 
folgte Hinscheiden des bisherigen Professors am Priester¬ 
seminar, des hochw. Herrn Matthias Gernbauer. Wer den 
Verstorbenen persönlich gekannt, wird mit uns in den Nach¬ 
ruf einstimmen: Mit Vater Gernbauer ist eine Zierde 
des Priesterstandes, ein vorzüglicher Lehrer der Jugend, ein 
Menschenfreund im vollsten Sinne des Wortes, ein muster¬ 
haftes Vorbild ans dem Wege zur Frömmigkeit aus dieser 
Welt geschieden. Sein Leben war ein höchst anspruchloses; 
nicht sorgte er für sich; die Ehre Gottes zu fördern, das war 
die Hauptaufgabe seiner darum höchst segensreichen Tätigkeit!—" 
Es wird bei manchem geehrten Leser der Wunsch auf- 
tauchett, dieser Mann sollte doch auch im Bilde aufscheinen, 
aber leider es waren alle Bemühungen umsonst. Ein Schreiben 
vom hochw. Herrn Rektor Rainer des Priesterseminars in 
St. Franzis vom 22. Oktober 1903 sagt folgendes: „Es tut 
mir sehr leid, Ihrem Ansuchen nicht entsprechen zu können, 
indem der selige hochw. Herr Gernbauer in seiner übergroßen 
Bescheidenheit niemals dazukam, sich photographieren zu lassen, 
so daß wir leider gar kein Bild von ihm besitzen." 
Gernbauer erbaute auch in der Nähe des Seminars eine 
Muttergottes-Kapelle, die im Laufe der Jahre wie vott selbst 
zu einer viel besuchten Wallfahrtskapelle wurde. Auf dem 
kleinen Gottesacker hinter der von ihm erbauten Kapelle wurde 
er begraben. Am 24. Juli 1903 ttmrfee die Leiche des hochw. 
Herrn Erzbischofes Friedrich K atz er von Milwauke, der eben¬ 
falls ein geborner Oberösterreicher war, itt demselben kleinen 
Friedhofe beigesetzt. 
Im Jahre 1849 wanderte der Vater Stefatt Gernbauer 
mit seinem zweiten Kinde, einer Tochter, nach Amerika aus, 
mit den Rest seiner Tage in der Nähe seines lieben Sohttes 
zuzubringen; die Tochter Maria war damals erst 9 Jahre 
alt. Sie verehelichte sich im Jahre 1860 mit dem Kaufmann 
Jakob Gerent in Shewogan; seither sind von ihr keine Nach- 
richten mehr eingelangt. Die Mutter erlebte weder den Schmerz 
des Abschiedes, noch die Freude seiner glänzenden Erfolge; sie 
war schon am 19. Mai 1844 gestorben.
	        
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