Volltext: Geschichte der Pfarre Pram von 903 bis 1903

— 5 
Große beu Befehl, daß die christliche Bevölkerung die 
Zehente, nach dem Muster des mosaischen Gesetzes, reichen soll. 
Auch die Pfarre Pram wurde auf diese Weise gegründet. 
II. Entwicklung der chrMI. IPfarrgemeinde IPram. 
Urkundlich erschien der Name Pram zuerst anno 893 
auf. In diesem Jahre widmeten der Gaugraf Aribo vom 
Traungau und Engilmar. Basale des Bischofes Burchard 
von Passau, welche zehentpflichtige Güter in Pram hatten, 
dieselben zur Gründung einer Pfarre dem Passau er Kapitel. 
Diese Schenkung wurde vom König Ludwig IV. am 
11. August 993 in seinem Hoflager zu Oetting bestätigt. 
(Pfarrchr. Pram.) 
In den Urkunden Ludwigs des Kindes werden 
903 die Pfarren Altenhof und Pram genannt. (Pillwein II. II.) 
Pillwein III. 375. Pram, Prama, Prame, Pramb, 
Pramkirchen, Kirche zu Ehren des hl. Stephan, kommt 903 
als Filiale von Hohenzell vor. In diesem Jahre erbaten 
sich der Gangraf Aribo und der Lehenmann Engilmar 
vom Hochstifte Pass an einen eigenen Pfarrer für Pram. 
Im nämlichen Jahre erlaubte König Ludwig dem Dom¬ 
kapitel in Passau die Allodifikation der Zehente zu Pram, 
welche sie bisher vom Hochstifte lehenweise besaß. 
Da in dieser Urkunde von Abgabe der Zehente au 
Passau die Rede ist, ist mit Sicherheit daraus zu folgen, 
daß die damalige kath. Bevölkerung schon einen von Passau 
aus bestellten Priester hatte, und die seelsorglichen Funktionen 
von demselben verrichtet wurden. Es mußte daher schon 
dazumal ein Kirchlein, wenn auch ein kleines, zum Zwecke der 
kath. Religionsübuugeu für die Bewohner bestanden haben. 
Diese Annahme toird auch dadurch bestätigt, daß im 
Jahre 1864 der Totengräber Philipp Hörmanseder im Fried¬ 
hofe an der Südseite der jetzt bestehenden Kirche, bei Be¬ 
reitung eines Grabes, in der Tiefe von circa 1'/, Meter auf 
eine breite Mauer stieß, welche nach dem Urteile von Sach¬ 
verständigen ein Fundament gewesen sein muß und wahr¬ 
scheinlich ein Ueberbleibsel der früher bestandenen Kirche ge¬ 
wesen sein dürfte.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.