Volltext: Geschichte der Pfarre Pram von 903 bis 1903

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stückig, aus Holz, im 1. Stock hatte er seine Sommerwohnung, 
im 2. Stock war ein großer Salon. 
Herr Koppel war ein großer Musikfreund und selbst 
musikalisch geschult. So wurden in diesem Salon oft große 
Musikwerke 'aufgeführt. Unter andern: „Die Schöpfung", 
„Die 4 Jahreszeiten" von Josef Haydn, das „Halleluja der 
Schöpfung" von Kunze, „Die Macht der Töne" von Peter 
Winter u. s. w. 
Als Dechant des Dekanates Gaspoltshofen, gu welchem 
26 Pfarren gehörten, hatte er jährlich ein bis zweimal alle 
musikalischen Kräfte des Priester-, Lehrer- und Laienstandes 
aufgeboten, solche Aufführungen zustande git bringen. Es waren 
größtenteils Vorübungen zu Wohltätigkeits-Konzerten. So ver¬ 
anstaltete er zwei große Konzerte, um den Reinertrag zur 
Gründung eines Blinden- und Taubstnmmen-Jnstitntes in 
Linz zu widmen. (Eines dieser Konzerte wurde im Jahre 1818 
aufgeführt. Hiebei wurde „Die Schöpfung" von Haydn auf¬ 
geführt unb der Reinertrag von 600 fl. der Tanbstnmmen- 
Lehranstalt in Linz übersendet.) 
Beide erwähnten Ballten bestehen heute nicht mehr, auch 
die kleine Sternwarte, welche er auf dem Dache des Pfarr- 
hofes errichtet hatte, wurde später aufgelassen. 
Herr Köppel war ein großer Menschenfreund. Er scheute 
keine Kosten und keine Mühe, die Schicksale der armeil Un¬ 
glücklichen zu lindern und genoß die Liebe und Achtling der 
Pfarrgemeinde in hohem Grade. Dennoch hatte er viel voll 
einer fanatischeil Sekte, den Pöschlianern, zu leiden. Dllrch 
sein ernstes und doch liebenswürdiges Entgegenkommen gelang 
es ihm aber, die Verirrten bald lvieder auf den rechten Weg 
zu bringen. 
Köppel war nicht nur ein Wohltäter der Pfarrpfründe, 
der leidenden Menschheit und der Armen, er war auch ein 
eifriger Seelsorger. Aus seinen oft etwas langen Kanzel- 
vortrügen sprach immer lebendiger Glaube, großes Gott¬ 
vertrauen und aufrichtige Liebe zu seinen Pfarrkindern. Herr 
Köppel wurde auch hiefür von seinem Bischöfe Gregorius 
Thomas wiederholt ausgezeichnet. Anl 9. Dezember 1830 
wurde er zum Konsistorialrate, 1837 zunl Schuldistrikts- 
aufseher und Vizedechant von Gaspoltshofen, und 1838 zum 
Ehrenkanonikus des Domkapitels in Lin; ernannt. Als solcher 
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