Volltext: Ernst-August-Album

Die Illumination 
am 21. September 1861. 
getroffen, die auf eine großartige Feier schließen ließen; an vielen Stellen der Stadt sah man 
provisorische Gasröhren und sonstige Vorkehrungen zur Illumination Herrichten, und unzählige 
Hände waren thätig, welche sich bemühten, durch Ausschmückung der Stadt die Straßen in 
förmliche Blumengärten zu verwandeln. Die schönsten Guirlanden zierten überall das Äußere 
der Häuser, die auch durch herausgehängte prachtvolle Teppiche geschmückt waren; an vielen 
Stellen hatte man die Laubgewinde quer über die Straßen gezogen, wodurch diese das Ansehen 
von Gartenlauben gewannen. Die Landesfarben, sowie die altenburger und stadthannoverschen 
Farben, wehten allerorts von den Dächern herab und waren außerdem in Fähnlein, Schleifen 
und Bändern im Grün an den Häusern sinnreich angebracht. 
Bis spät in die Nacht hatte man sich Tages zuvor mit der emsigsten Mühe trotz der 
unaufhörlichen Regengüsse diesen Arbeiten unterzogen, um am Festestage auch äußerlich die 
Gefühle der Hochachtung und Verehrung an den Tag zu legen, von denen das Herz jedes 
Hannoveraners erfüllt war. 
Am Festestage schaute der Himmel gnädig auf die Feier herab; der schönste Sonnenschein 
erstrahlte am Morgen des 21. September und ließ den Schmuck der Stadt in um so schönerem 
Lichte erscheinen. Schon srüh wallsahrtete eine unabsehbare Menschenmenge, die größtenteils 
ans den herbeigeeisten Fremden bestand, zum Bahnhossplatze, der den Mittelpunkt der Feier 
bildete. Dort bemerkte man vom Rheinischen Hose bis zum Hotel Royal eine Reihe ausgerich¬ 
teter Rüstbäume, um welche sich Laubgewinde zogen und an deren Spitzen junge Tannen 
befestigt waren; unter den letztem wiegten sich in der Höhe in horizontaler Lage große grüne 
Kränze, von denen die Landessarben herabwehten. Das Bahnhofsgebäude mit seinem Seiten¬ 
flügel, sowie das Dienstgebäude der Post, prangten m wahrer Guirlanden-Pracht; geschmückte 
Rüstbäume waren auch hier ausgerichtet und die Laubgewinde zogen sich bis zum Dache des 
Bahnhofsgebäudes hinaus, wo wieder rings um den Dachstuhl Tannen ausgepflanzt waren. 
Der ganze Festplatz, umgeben von den reich verzierten anliegenden Häusern, gewährte somit dem 
Zuschauer einen wahrhaft erhebenden Anblick. Inmitten dieses reichen Schmucks barg noch 
eine dichte Umhüllung das eherne Standbild, welches das dankbare Volk seinem Könige Ernst
	        
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