Volltext: Das Geheimnis des Kreuzes!

Christi Einzug in Jerusalem. 
(Eine Partie der Tempelstraße. Männer aus allen Ständen und Frauen 
mit ihren Kindern ziehen dem Tempel zu. Abseits stehen heftig gestikulierend 
Wechsler und Händler. Rechts im Vordergrund eine Gruppe von Pharisäern und 
Priestern. Links Pilger aus der Fremde. Ueber die Bühne führt ein Mann in 
weißem Kopf- und Barthaar ein Lamm, welches mit Blnmen bekränzt ist. Hinter 
ihm zieht die Familie in andächtigem Schweigen, die Hände über der Brust 
gekreuzt, nach.) 
Ein Knabe: Da, Mutter, schau, ist das ein herzig Lämmchen! 
Ein Mädchen: Und dann die vielen wunderschönen Blumen. 
Ein fremder Pilger: Wer deutet mir den sonderbaren Zug? 
Ein Priester (in verweisendem Tone): 
Das weißt du nicht? Und heut' ist doch der Tag, 
Mit dem die Osterwoche angebrochen! 
Ein fr. Pilger: Verzeih', ich kam zum erstenmal hieher. 
In Rom, dem Mittelpunkt des Heidentums, 
Wo ich mein Haus und meinen Handel habe, 
Begegnet einem solch ein Aufzug nie. 
Ein Priester: Ein srommer Vater war's, der sür die Seinen 
Das Osterlamm jetzt nach dem Tempel führt, 
Daß es zum Paschafest geschlachtet werde. 
So will es das Gesetz, du kennst es doch? 
Ein fr. Pilger: In uns'rem Hause wird es streng gehalten, 
So weit dies in der Fremde möglich ist. 
Ein Priester: Nun, das entschuldigt dich, ich glaubte schon, 
Du wärest auch verführt vom Nazareuer, 
Der das geschriebene Gesetz verachtet. 
Ein fr. Pilger: Ich ahne nicht einmal, von wem du sprichst. 
Ein Priester: Ein Glück für dich. Doch eilen wir zum Tempel. 
(Mit den Pharisäern ab. — Jehn tritt auf, ein Mann in den besten 
Jahren.) 
Ein Mann aus dem Volke: Sei uns gegrüßt, du weiser 
Schüler von 
Gamaliel! 
Jehu: Ich bht's nicht mehr seit gestern, 
Da ich mit Lazarus, dem alten Freund, 
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