Volltext: Die Fabrikation der Margarine, des Glyzerins und Stearins

Gewinnung des Rohglyzerins. 
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tung stammenden freie Ameisen-, Essig-, Propionsäure usw. 
Sie werden mit frischer Kalkmilch gekocht, zweckmäßig 
läßt man dieser Reinigung eine zweite folgen, indem man 
oxalsaures Ammoniak in kleinen Mengen so lange zusetzt, 
als noch ein Niederschlag entsteht. Anstatt Kalk wird auch 
Baryt verwendet. Die Trennung von Flüssigkeit und Nie¬ 
derschlag erfolgt durch eine Filterpresse. 
Beim Autoklaven-Glyxerinwasser läßt sich eine 
teilweise Reinigung schön durch einfaches Kochen erzielen. 
Es erfolgt in flachen, mit Bleiblech ausgeschlagenen Pfan¬ 
nen mit Hilfe kupferner Dampfschlangen. Fettsäuren, Ei¬ 
weißkörper und sonstige Verunreinigungen scheiden sich 
als Schaum an der 'Oberfläche ab und werden abgeschöpft. 
Sogar eine teilweise Konzentration bis zu 10—12° Be 
ist auf diesem Wege möglich, ohne daß merkliche Glyzerin¬ 
verluste eintreten würden. 
Die bei der Krebitz-Spaltung anfallenden Glyzerin¬ 
wässer enthalten etwas Kalk und Kalkseife. Sie werden 
daher zuerst mit verdünnter Schwefelsäure und erst dann, 
zur Beseitigung des Säureüberschusses, mit etwas Kalk¬ 
milch gekocht. 
Die von der fermentativen Spaltung stammenden 
Glyzerinwässer enthalten 12 bis 25% Glyzerin und als Ver¬ 
unreinigungen Mangansulfat, Schwefelsäure, wasserlösliche 
Fettsäuren und Eiweißkörper. Sie werden in der Hitze 
mit Kalk- oder Barythydrat behandelt, filtriert und dann 
mit Oxalsäure vorsichtig ausgefällt. 
Am schwierigsten ist die Konzentration der aus den 
Seifensiedereien stammenden Unterlaugen (s. S. 62), weil 
sie große Mengen Kochsalz und andere Salze enthalten, 
'welche durch Fällung nicht zu beseitigen sind. Ferner ent¬ 
halten sie freies Alkali und Seife. Sie werden zunächst mit 
Schwefelsäure nahezu neutralisiert, hierauf wurden sie
	        
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