Volltext: Die Fabrikation der Margarine, des Glyzerins und Stearins

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II. Glyzerinfabrikation. 
auch für kleinere Betriebe die Anschaffung einer Vakuum¬ 
einrichtung mit verhältnismäßig geringem Kapitalaufwand 
möglich ist. 
Das Prinzip der Vakuumverdampfung besteht bekannt¬ 
lich darin, daß man mit Hilfe einer Luftpumpe die Luft, 
welche über der zu verdunstenden Flüssigkeit lagert, wenn 
auch nicht vollständig wegnimmt, doch sehr stark ver¬ 
dünnt. Dadurch erzielt man eine Herabsetzung des Siede¬ 
punktes. Während das Wasser unter Atmosphärendruck 
erst bei 100° siedet, beginnt das Sieden in unserem Falle 
schon bei 70°. Dies bedingt eine.Ersparnis an Heizmaterial, 
im vorliegenden Falle Dampf; ferner werden durch die Er¬ 
niedrigung der Temperatur und durch den Abschluß des 
Luftsauerstoffs gewisse Zersetzungsprozesse vermieden bzw. 
eingeschränkt, so daß das Konzentrat wesentlich heller ist 
als beim Eindampfen unter gewöhnlichem Druck. Im 
übrigen ist in unserem Falle die Destillation eine konti¬ 
nuierliche, in dem Maße, als Wasser verdunstet, läßt man 
frisches Glyzerinwasser nachfließen. Trotzdem steigt natur¬ 
gemäß der Glyzeringehalt des Blaseninhalts und damit 
auch der Siedepunkt, und wenn das Thermometer 110° an¬ 
zeigt, ist der Prozeß beendigt und man kann verkäufliches 
Rohglyzerin von etwa 20° Be abziehen. 
Da die meisten Glyzerinwässer beim Kochen stark schäu¬ 
men, so befindet sich über dem eigentlichen Verdampfer 
ein Abscheider, welcher die vom Dampf mitgorissene 
Flüssigkeit zurückhält und in den Verdampfer zurückleitet. 
Vor dem Eindampfen müssen aus den Glyzerinwässern 
alle sauer oder alkalisch wirkenden Verunreinigungen ent¬ 
fernt werden, weil sie in der Hitze Glyzerin zerstören wür¬ 
den. Die von der Schwefelsäure-, Twitchell- und fermen¬ 
tativen Spaltung herrührenden Glyzerinwässer enthalten 
sämtlich freie Schwefelsäure, die von der Autoklavenspal¬
	        
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