Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Gewinnung des Rohglyzerins, 
steht aus Fermentklümpchen, Samenteilen, Neutralfett 
usw. und wird nach dem Waschen mit heißem Wasser direkt 
auf Seife verarbeitet. Entsprechend der niedrigen Spalt¬ 
temperatur sind die Fettsäuren nach dem Waschen mit 
heißem Wasser sehr hell. 
B. Gewinnung des Rohglyzerins. 
Wie schon früher erwähnt, wird bei allen im vorigen Ab¬ 
schnitt geschilderten Verfahren der Fettspaltung nicht 
direkt Glyzerin gewonnen, sondern eine mehr oder weniger 
verunreinigte, wässerige Glyzerinlösung, deren Glyzerin¬ 
gehalt höchstens 15%, meist aber weniger beträgt. Nun 
sind heute auch derartige Glyzerinwässer Handelsartikel, 
sie werden von dafür eingerichteten Fabriken gekauft und 
auf Reinglyzerin weiter verarbeitet. Bei der Verfrachtung 
auf größere Entfernungen ist aber naturgemäß der hohe 
Wassergehalt hinderlich und so ist es heute auch für kleinere 
Betriebe rentabel, ihr Glyzerinwasser so weit einzudampfen, 
bis es einige 80% Glyzerin enthält und dadurch zum 
„Rohglyzerin“ des Handels geworden ist. 
Nun siedet zwar das Glyzerin an und für sich erst bei 
290°, aber mit Wasserdampf ist es in geringem Maße flüch¬ 
tig, so daß bis zu 10% verlorengehen können, wenn man 
ein Glyzerinwasser in einem offenen Gefäß ohne jede Vor¬ 
sichtsmaßregel eindampft. Früher verwendete man bei 
direktem Feuer Pfannen mit Deckel und Dunstschlauch 
oder man bewirkte dm Wasserverdunstung durch Nieder¬ 
druckdampf, heute wird die Eindampfung ziemlich allge¬ 
mein im Vakuum vorgenommen. Diese Art der Wasser¬ 
beseitigung hat sich in den verschiedensten Industrie¬ 
zweigen bewährt und die Fabrikation der Vakuumver¬ 
dampfapparate hat derartige Fortschritte gemacht, daß 
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