Volltext: Die Fabrikation der Margarine, des Glyzerins und Stearins

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I. Margarinefabrikation. 
geblich angestrebt, sie gelang aber erst im Jahre 1902 dem 
deutschen Chemiker W. Normann(D.KP. 141029). Aber 
die neue Industrie der Fetthärtung hatte viele Schwierig¬ 
keiten zu überwinden und erst in den Jahren 1911—12 
kamen die gehärteten Öle auf den Markt. In Deutschland 
härten die Ölwerke Germania in Emmerich nur Öle, 
hauptsächlich Trane, für technische Zwecke, die Bremen- 
Besigheimer Ölfabriken nur Speiseöle (Sesam-, Erd¬ 
nuß-, Baumwollsamenöl) besonders für die Zwecke der 
Margarinefabrikation. In Österreich ist es hauptsächlich 
die Firma Georg Schicht A.-G. in Aussig a. E., welche 
gehärtete Fette darsteilt. 
In Deutschland stellten sich die Nahrungsmittelchemiker 
auf den Standpunkt, daß auch schon die Ausgangsmateria¬ 
lien der Fetthärtung für Speisezwecke verwendbar sein 
müssen, wenn das Härtungsprodukt diesen Zwecken zu¬ 
geführt werden soll. Die Margarinefabrikanten fügten sich 
diesem Standpunkt und verpflichteten sich, gehärtete 
Trane, z. B. Talgol und Talgit — talgartig harte, durch 
Hydrierung guter Sorten von Walfischtran erhaltene Fett¬ 
produkte, ersteres von Germania-Emmerich, letzteres von 
Schicht-Aussig —, zur Margarinefabrikation nicht zu ver¬ 
wenden. Wohl aber verarbeiteten sie vor dem Krieg schon 
in ziemlichen Mengen die Produkte der Bremen-Besig- 
heimer Ölfabriken: gehärtetes Baumwollsamen-, Sesam- 
und Erdnußöl, nachdem von verschiedenen Seiten fest¬ 
gestellt worden war, daß diese Produkte für den mensch¬ 
lichen« Organismus unschädlich sind und gut verdaut wer¬ 
den. In Amerika dagegen hatte man gegen die Verwendung 
gehärteter Trane für Margarinezwecke nichts einzuwenden 
und so ist es verständlich, daß man sie auch bei uns während 
des Krieges vorübergehend zuließ.
	        
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