Volltext: Die Fabrikation der Margarine, des Glyzerins und Stearins

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I. Margarinefabrikation. 
denn die Hauptmenge war vorher auf Seifen verarbeitet 
worden. Das Kokosfett hat den Vorzug der leichten Ver¬ 
seifbarkeit, so daß mit seiner Hilfe Seifen auf völlig kaltem 
Wege hergestellt werden können. 
Dem Kokosfett sehr ähnlich ist das Palmkernöl, das 
richtiger Palmkernfett heißen müßte, denn es ist fest, 
sein Schmelzpunkt liegt zwischen 23 und 28°. Auch dieses 
Fett war in Friedenszeiten ein geschätztes Rohmaterial der 
Seifenindustrie. Es kam ebenfalls nicht als solches zu uns, 
sondern in Form der Palmkerne, von welchen Deutsch¬ 
land vor dem Krieg über 200000 t jährlich einführte. Sie 
stammen aus den Früchten der Ölpalme. Auch das 
Palmkernfett enthält flüchtige Fettsäuren, seine Reichert- 
Meißl-Zahl schwankt zwischen ö und 6,8. Erst nach¬ 
dem das Kokosfett knapper und teurer wurde, zog 
man auch das Palmkernfett zur Kunstbutterfabrikation 
heran, für seine Anwendung gilt ähnliches wie beim 
Kokosfett. 
Das Palmöl stammt aus dem Fruchtfleisch der Öl¬ 
palme, es ist wiederum keineswegs ein Öl, sondern ein festes 
Fett, das bei 30 bis 42° schmilzt. Im Gegensatz zum Kokos- 
und Palmkernfett wird das Palmöl schon in Afrika von den 
Eingeborenen durch Ausschmelzen aus den Palmfrüchten 
mit Hilfe von heißem Wasser gewonnen, es ist von gelber 
Farbe und von angenehm aromatischem Geruch. Flüchtige 
Fettsäuren enthält es nicht, aber viel freie Fettsäuren. 
Der letztere Umstand verhinderte lange seine Verwendung 
zu Speisezwecken, während er seine Verwendung in cler 
Seifen- und Stearinindustrie nicht stört. Erst kurz voKdem 
Kriege hat man von verschiedenen Raffinationsverfahren 
gehört, durch welche aus dem auch sorgfältiger gewonnenen 
Palmöl ein Speisepalmöl hergestellt werden sollte. Die 
Sache war also noch im Anfangsstadium. Zu bemerken ist
	        
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