Volltext: Lösung der für die Pastoral-Conferenzen des Jahres 1886 dem Linzer Diöcesan-Clerus vorgelegten Fragen

II. 
Fiburtia hat vor einigen Jahren mit einem Juden 
eine Civilehe eingegangen, nachdem sich beide con— 
fessionslos erklärt hatten. Sie liegt nun schwer 
srank darnieder, und wünscht sehnlichst mit den 
heiligen Sterbesacramenten versehen zu werden. Sie 
käßt deshalb einen katholischen Priester zu sich 
bitten, dem sie sagt, ste sei nur äußerlich und zum 
Scheine von der katholischen Kirche abgefallen, im 
Herzen sei sie immer katholisch gewesen und katholisch 
geblieben. Frage: 1. Was wird der Seelsorger in 
diesem Jalle thun? — 2. Was dann, wenn sie bei 
seinem Erscheinen bereits in der Agonie sich besindet, 
und mit ihm früher nicht gesprochen hatte? 
Mutw ort: Hier handelt es sich darum, eine schwer be— 
Ndrängte Seele vor dem ewigen Verderben zu bewahren. 
WDer herr hat Erbarmen mit ihr, denn er hat ihr schon 
die Gnade verliehen, nach dem Empfange der hl. Sterbsacramente 
sehnlichst zu verlangen. Der Seelsorger wird der Hilfsbedürftigen 
gleichwohl mit mitleidsvollem Erbarmen entgegen kommen, und 
sie mit aller Liebe behandeln, um mit Gottes Gnade ihre Seele 
zum ewigen Heile zu führen. Er wird wohl mit ihr bei ihrem 
guten Willen keine Schwierigkeit haben, aber wissen muss er 
genau, was er nach den kirchlichen Bestimmungen in einem 
solchen verwickelten Falle zu thun habe..
	        
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