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gedeiht selbst bei entsprechender Tiefgründigkeit noch gut im steinigen
Boden.
Der Kirschbaum ist eine Gebirgspflanze, er bevorzugt Höhenlagen,
insbesondere freie, geschützte Berglehnen. 3n Tallagen, besonders aber
in nebeligen Niederungen, trägt die Kirsche schlecht, da feuchte Luft zu
ihrer Blütezeit den Blütenstaub zusammenballt, wodurch die Frucht¬
bildung verhindert wird.
Die Weichsel ist im Gegensatz zur Kirsche ein Flachwurzler. .Sie
stellt an den Boden viel geringere Ansprüche und kommt daher in min¬
deren und selbst noch in feuchten Böden gut fort.
Die Kirschen und Weichseln sind als Hoch- und Halbstämme aus
der hell- und glattrindigen Bogelkirsche zu veredeln, da diese die beste
Unterlage geben.
Zu Zwergformen sind Kirschen ungeeignet, bei Weichseln sind
nur Busch- und Fächerspalier zu führen und sind diese Formen auf die
Steinweichsel (Mahalebkirfche) zu veredeln.
Oer Leimring
anfangs (Oktober angelegt schützt die Kitschen vor
Sroftfpannerfrafc.
Kirschensortiment.
(Siehe Farbendrucktafeln.)
A. Süßkirschen.
I. Herzkirfchen.
Zu den Herzkirschen zählen die weichfleischigen Kirschen.
1. Fromms Herzkirsche, Ende 3uni bis Mitte 3uli. Große
schwarze, weichfleischige Tafel- und Wirtfchaftsfrucht, die sich
gut zum B e r f a n d eignet. Der Baum wächst kräftig und
trägt sehr reich.
3. Früheste der Mark (Koburger Mai-Herzkirsche). Ende Mai
bis 3uni. Mittelgroße, schwarzrote, weichfleischige Herzkirsche,
Tafel- und W i r t s ch a f t s f r u ch t. Sie hat als früheste
Kirsche hohen Marktwert. Der Baum wächst mittelstark,
trägt reich.
10. Kassius frühe Herzkirfche, Mitte bis Ende 3uni. Die
Frucht ist groß, schwarzrot und weichfleischig, zählt zu den
besten Frühkirschen. Die Früchte platzen selbst bei anhalten¬
dem Regenwetter nicht, der Baum ist sehr tragbar.