Volltext: Obstsortenbuch

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baumschulen und beachte, daß die Lieferfirma der 
Kontrolle der Bundesanstalt für Pflanzenschutz unter¬ 
st e I) t und mit der landwirtschaftlichen Hauptkörper¬ 
schaft (Landeskulturrat) e i n Kontrollverhältms hat. 
Nur dann ist die Gewähr gegeben, gesundes und sorten¬ 
echtes Pflanzmaterial zu erhalten. 
Wahl der Obstarl und Obstsorte. 
Ueber die Wahl der Obstart und Obstsorte geben die bei allen 
Obstarken angeführten Beschreibungen über allgemeine Kultur¬ 
ansprüche, wie auch die Sortenzusammenstellungen, die 
auf die Ansprüche der einzelnen Sorten Rücksicht nehmen, schon ge¬ 
nügend Aufschluß. 
Den Erwerbs-Obstzüchter haben bei der Anlage von Obstpflan¬ 
zungen rein kaufmännische Gesichtspunkte zu leiten. Er hat 
sich mit der Erzeugung von Obst den herrschenden Absatzverhält¬ 
nissen anzupassen. Der heutige N!arkt zieht Tafel- und Wirtschasts- 
früchte dem Mostobst vor. Die Absatzverhältnisse für Mostobst und 
Obstmost (Obstwein) sind schon seit Jahren keine günstigen; dagegen 
wird die Nachfrage nach Tafel- und Wirtschaftsobst immer größer und 
werden nicht unbedeutende A!engen Oualitätsobst aus dem Auslande 
um teures Geld bei uns eingeführt. Zudem zeigt der Markt, daß nur 
gesundes und gut ausgebildetes Genußobst lohnende Preise erreicht. 
Die Sortenwahl desErwerbs-Ob st Züchters hat 
sich nur auf wenige Sorten zu beschränken. Wenige 
Sorten, von diesen aber große Mengen, sind jeder¬ 
zeit an den Mann zu bringen. Der Erwerbs-Obst- 
Züchter muß mit der S o rt e n l i e b h a b e r e i aufräumen 
und zum Maffenanbau weniger, aber guter Sorten über¬ 
gehen. 
Anders als bei dem Erwerbs-Obstzüchter sind die Verhältnisse 
beim Selbstversorger. Er will für seinen Haushalt vom frühesten 
bis zum spätesten Obst Früchte haben. 3n Hausgärten des Selbst¬ 
versorgers bleibt daher der Sortenwahl ein weiterer Spielraum. 
Für die Fruchtbarkeit der Obstsorten sind die Befruchtungs- 
Verhältnisse der Sorten untereinander von großer Bedeutung. Es sind 
insbesondere bei geschlossenen Sortenanlagen, in denen wenige Sorten 
in Massen kultiviert werden, die Fruchtbarkeitsverhältnisse der ein¬ 
zelnen Sorten zu beachten. So zeigten sich große einheitliche Pflan¬ 
zungen der Williams Christbirne fast völlig unfruchtbar und konnten 
solche Anlagen durch Zwischenpflanzungen anderer Birnensorten, wie 
z. B. mit Winter Nelis zum reichen Fruchtbehang gebracht werden. 
Die Befruchtung der Obstsorten erfolgt durch den in den Staub¬ 
beuteln der Blüte heranreifenden Pollen, der auf die Narbe des
	        
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