Volltext: Obstsortenbuch

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Zu den jährlichen Kulturarbeiten gehört auch die Düngung. 
Bor der Neuanlage ist eine mittelstarke Düngung mit Stallmist 
zirka 1 Kilogramm per Quadratmeter zu empfehlen. 3n den späteren 
3ahren wird man diese Düngung wiederholen, foferne nicht Dünger als 
Boden- und Winterdecke verwendet wurde, da diese nach der (Ernte, 
bzw. im Frühjahr untergebracht werden. Die Jauche darf nur im 
Winter oder zeitlich im Frühjahr angewendet werden, i'a sonst Schädi¬ 
gungen an den Wurzeln zu erwarten sind. Bei der Verwendung von 
künstlichen Düngemitteln ist zu beachten, daß die Erdbeerpslanzen gegen 
die rohen Kalisalze (Kaimt und Karnalit) sehr empfindlich sind. Pro¬ 
fessor Wagner empfiehlt pro Ar = 100 Quadratmeter 3 Kilogramm 
Superphosphat, 1.5 Kilogramm 40prozenttg.es Kalisalz im Gemenge im 
Herbst zu streuen und im April oder Mai 3 Kilogramm schwefelsaures 
Amoniak oder Natronsalpeter und nach der Ernte 2 Kilogramm zu geben. 
Schädlinge und Krankheiten. 
Engerlinge und Maulwurfsgrillen befallen die 
Wurzeln der Erdbeeren. Bekämpfung: Einsammeln der Engerlinge 
beim Graben und Sammeln der Maikäfer. Der Maulwurfsgrille wird 
man im 3uni-3uli in ihren Gängen nachspüren und zirka 15 Zentimeter 
unser der Erde liegende Nester vernichten. 3m Winter können sie durch 
seichtes Bergraben von ‘Pferdemifthäufchen angeködert werden. Die sich 
in diesen Ködern angesammelten Maulwurfsgrillen sind im März aus¬ 
zugraben und zu vernichten. Die Früchte haben insbesondere in feuchten 
Lagen durch Schädigungen von Schnecken, Drahtwürmern und 
Tausendfüßlern zu leiden. Sie werden durch Auflegen von 
Brettchen, unter die sie sich verkriechen, zur Bernichfung angelockt. Die 
Blüte wird durch den Erdbeer siecher geschädigt. Bekämpfung: 
Sammeln und Vernichten der befallenen und geschlossenen, schwarz er¬ 
scheinenden Blütenknospen. Die Blätter der Erdbeeren werden von der 
WeißsleckenKranKheit befallen und wird gegen diese als Be¬ 
kämpfungsmittel eine einprozentige Kupferkalkbrühe verwendet. 
Ernte und Berfand. 
Die Ernte beginnt bei uns in der Negel in der zweiten 3uniwoche. 
Durch die Anpflanzung verschieden reifender Erdbeeren erstreckt sich 
die Erdbeerernte auf zirka vier Wochen. Am frühesten reisen Deutsch- 
Evern, ihr folgt nach zwei bis drei Tagen Sieger und Laxtons Noble, 
diesen folgt nach sechs bis acht Tagen König Albert und nach zirka 
17 Tagen die Späte von Leopoldshall. Die Ernte dauert bei einzelnen 
Sorten verschieden und erstreckt sich bei Deutsch-Evern, Sieger und 
Laxtons Noble auf zwei bis vier Wochen, hingegen bei der Späten von 
Leopoldshall auf neun bis elf Tage. 
Die Früchte dürfen beim Ernten nicht mit der Hand berührt 
werden und sind mit dem Kelch und einem Teil des Stieles zu pflücken. 
Zum Pflücken verwendet man mehrere auf ein Traggestell ausgestellte, 
zirka 0.5 Kilogramm fassende Spankörpe. (Ausmaße 14x14X10 cm). 
Hiebei wird gleichzeitig eine Sortierung in zwei Qualitäten vorge¬ 
nommen. Die Erdbeeren sind in den frühen Morgenstunden zu pflücken 
und raschest abzusehen. Da sie leicht verderblich sind, müssen sie bei
	        
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