Volltext: 150 Jahre Hauptschule Ried i. I.

Drei- ober vierklassige Schulen waren in größeren 
Stabten unb Klöstern zu grünben, unb zwar sollte in jebem 
Kreise, Viertel ober Distrikte eine Hauptschule sein. In 
berfelben sollten nebst allem, was an Trivialschulen gelehrt 
wurde, auch bte Anfangsgrünbe ber lateinischen Sprache, 
beutsche Aufsätze, Zeichnen, Felbmeßkunst, Naturwissen¬ 
schaft, Haushaltung unb allenfalls auch Lanbwirtfchaft, 
Erbbeschreibung unb Geschichte gelehrt werben. 
In jeber Provinz, am Sitze ber Schulkommission (für 
Oberösterreich Linz), sollte eine vierklassige Normalschule 
als Muster für alle übrigen Schulen bes Landes bestehen 
unb in berfelben nicht nur ein vollstänbiger Unterricht in 
allen für bie stäbtische Jugenb notwenbigen unb nützlichen 
Gegenstänben erteilt, sonbern auch bie Lehrer für bie an- 
beren Schulen hercngebilbet werben. In ber Normalschule 
waren zu lehren: bie fiehrgegenstänbe ber gewesenen Bür¬ 
gerschule, bcizu Baukunst unb Mechanik, Latein für Apo¬ 
theker unb Wunbärzte unb bie zur Vorbereitung für bas 
Lehramt notwenbigen Fächer. 
Der Hauptschule Rieb ftemb vom Jahre 1783 bis 1829 
Direktor Anton Hum er als Leiter vor. Humer leitete bie 
Schule in ausgezeichneter Weise unb erzielte bitrch seine er¬ 
ziehliche unb unterrichtüche Tätigkeit so gute Erfolge, baß 
bie Hauptschule Rieb zur Musterschule erhoben würbe. Mit 
einer Musterschule war auch eine Präparanbie (Lehrerbil- 
bung) verbitnben. Mit beni Tobe Hunters 1829 zog bie 
hohe Regierung bie Präparanbie wieber ein. Im gleichen 
Jahre 1829 würbe bie Hauptschule Rieb i. I. gleichzeitig 
mit ben Hauptschulen Linz, Wels unb Steyr zur k. k. Kreis- 
hauptschule erhoben. 
Bis 1829 hatte bie Hauptschule einen eigenen befinitm 
an gestellten Katecheten, von bieser Zeit an erteilte bie Pfarr- 
geistlichkeit ben Religionsunterricht. 
Bereits 1824 machte bie große Frequenz ber Schule 
ben Bau eines zweiten Stockwerkes auf bas Schulhaus not- 
wenbig; bie erste Klasse würbe bann in zwei Abteilungen 
geführt. Das Lehrpersonal bestanb bamals aus bent Direk¬ 
tor, 2 Lehrern unb 2 Gehilfen. 
Die Kreishauptschule bestanb von 1783 bis 1871. Wäh- 
rertb dieser Zeit leiteten folgende Direktoren bie Anstalt: 
1783 bis 1829 Anton Humer, 1829 bis 1833 Jakob 
Schmibhuber, 1833 bis 1836 Johann Demel, 1836 
bis 1873 Franz Taver Gumpolbsberger. © u nt - 
polbs berge r war von 1831 bis 1836 als Unterlehrer 
unb Lehrer an ber Kreishauptschule tätig, von 1836 bis 
1871 Direktor bieser Schule, zugleich von 1846 bis 1871
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.