Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

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der Anstalt waren 93—96 o/0 der Schülerschaft Katho¬ 
liken. Aber schon mit dem 'dritten Schuljahre erfuhr 
dieses konfessionelle- Gepräge der Schule eine wesent¬ 
liche Aenderung. Im Schuljahre 1903/4 bekannten sich 
bereits 11 <y0 der Schüler zur evangelischen Konfession; 
diese /Zahl sinkt zunächst in den darauffolgenden vier 
Jahren auf 10—8 o/0 herab, steigt ' aber vom Schul¬ 
jahre 1908/9 an — nicht in Sprüngen, sondern in ge¬ 
ordneter Progression — aufwärts Md erreicht gegen¬ 
wärtig fast 14 o/o. 
Israeliten waren im ersten Jahrfünft keine vor¬ 
handen; in den letzten drei Jahren hat der Prozentsatz 
der Bekenner der mosaischen Konfession einen fast kon¬ 
stanten Charakter, der sich um 1 o/o bewegt. Angehörige 
anderer Konfessionen (1 griechisch-unierter Katholik in 
10 Jahren) waren in verschwindender Zahl vorhanden. 
Im Durchschnitt bildeten die Matholiken im ersten Quin- 
quennium 8, im zweiten 10-3 o/0 der Gesamtschülerzahl. 
Wie man sieht, sind .'also auch die konfessionellen Ver¬ 
hältnisse der Schüler während der betrachteten Zeit¬ 
spanne von 10 Jahren fast immer in Fluß und Be¬ 
wegung. 
D) Muttersprache. 
Ein Land, ein Volk . . . 
Wir wollen Deutsche heißen. 
(Ernst Moritz Arndt). 
Daß die humanistische Mittelschule der Stadt Wels 
von ihrer Gründung bis zum heutigen Tage einen 
ausgesprochen deutschen Charakter hat, darf man 
bei der bekannten Denkweise u.nd Gesinnung der über¬ 
wiegenden Mehrheit unserer Stadtbevölkerung, welcher 
Deutschtum, Freiheit und Fortschritt das Dreigestirn 
ihres politischen Lebens bilden, wohl bricht anders er¬ 
warten. Obwohl der Zuzug a'us nichtdeutschen Kron- 
ländern nach Wels in den letzten Jahren ein nicht 
geringer ist, hat die Anstalt ihr rein deutsches Ge¬ 
präge doch unverwischt erhalten. 
Ein Blick auf die statistischen Zusammenstellungen 
in den Jahresberichten zeigt, daß die Zahl der Nicht- 
deutschen an der Anstalt in den zehn Schuljahren 
im Durchschnitt kaum 1 o/0 erreichte. In den ersten 
zwei Jähren fehlt das anderssprachige Element über¬ 
haupt; in den Jahren 1904/5—1906/7 ist der Prozent¬ 
satz (0-05 o/o) ein ganz verschwindender. Erst im 
zweiten Jahrfünft erfährt dieses Verhältnis eine kleine 
Veränderung, indem die Zahl der Nichtdeutschen im
	        
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