Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

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plötzlich 'unvermutet auf 46 <y0 herab. Es zeigen sich 
also verhältnismäßig große Schwankungen, nämlich 
Differenzen von vollen 10 o/0. 
Am Schluffe des .Jahrzehnts liegen demnach die 
Verhältnisse sonderbarer Weise ganz ähnlich, wie in 
den 'ersten Wiegenjahren der Anstalt. An diesem Ver¬ 
hältnis dürfte in erster Linie das unverkennbare An¬ 
wachsen des weiblichen Teiles der Gymnasialjugend 
(im letzten Jahre fast 6 o/0 der Gesamtzahl), dann 
aber auch der stärkere Zufluß von Schülern aus den 
Kreisen der Garnison seinen Anteil haben. 
Zur -Veranschaulichung der genauen Zahlenverhält¬ 
nisse möge die Uebersichtstabelle auf S. 85 dienen. 
Da die Ortsangehörigkeit der Schüler mit der 
Ortsangehörigkeit der Eltern identisch ist, so kann man 
aus dem Bergktch der einzelnen Länder den Schluß 
ziehen, aus 'welchen Teilen des Reiches der überwiegende 
Zuzug der Bevölkerung nach Wels stattfindet. Ganz 
begreiflich, ja natürlich ist es bei der zentralen Lage 
der Stadt Wels im Lande Oberösterreich, daß die 
Mehrzahl der Schüler, die nicht geborene Welfer sind, 
aus dksem Kronlande stammen (43 o/0). Relativ am 
größten war der Zuzug, wenn man von Oberöster¬ 
reich absieht, aus Niederösterreich (13 o/0), was sich 
mit der alten Erfahrung deckt, daß viele in der Reichs- 
Hauptstadt ansässige Eltern ihre Söhne mit einer ge¬ 
wissen Vorliebe '-nicht in Wien, sondern an Oberöster¬ 
reichischen Anstalten das Mittelschulstudium absolvieren 
lassen aus Gründen, die jedem Kenner der Hauptstädti¬ 
schen Schulverhältnisse genugsam bekannt sind. Sehr 
groß, im Verhältnisse zur Entfernung von Wels, ist die 
Zahl der Schüler aus Böhmen; sie beträgt reichlich 
4 o/o. Von den Nachbarländern stellen naturgemäß Salz¬ 
burg und Steiermark eine nennenswerte Zahl, die sich in 
den letzten Jahren zwischen 2 und 3 o/0 bewegt. Erst 
nach diesen Ländern kömmt das Kranland Tirol, aus 
dem ifich in den letzten Jahren Schüler in aufsteigender 
Zahl (bis zu 2 o/Z einfanden. Unter den übrigen Alpen¬ 
ländern stellt Kram (1-5 o/0) einen bedeutend größeren 
Prozentsatz als Vorarlberg und Kärnten, welch letzteres 
an der Anstalt fast gar -nicht vertreten ist. Doch geht 
dies zumeist auf dienstliche und 'Familienzufammenhänge 
des Anstaltsleiters und des Konviktsinhabers zurück. Die 
Zahl der aus Mähren und Galizien stammenden Schüler 
(meist Militär- und Beamtenkinder) ist im Wachsen 
begriffen. Sie betrug in den 'letzten Jahren in der 
Regel etwas weniger oder mehr als 1 o/0.
	        
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