Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

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Doch schürt sein jugendlicher Hauch 
Zum Dank des Meisters Feuer auch." 
Diese wertvolle Kraftquelle aller Lehr- und Lern¬ 
arbeit sprudelte also recht lustig und reichlich alle die 
Jahre her ins Schulgärtlein des Welfer Gymnasiums 
und es mag wohl vorgekommen sein, daß einmal einem 
Schüler oder auch einem Lehrer die Dreipfennigwahrheit 
des arabischen Sprichwortes durch den Kopf summte, 
das da sagt: „Gott segne den, der Besuche macht und 
kurze Besuche!" 
Doch das geht mich nichts an; ich habe nur festzu¬ 
stellen- daß kein Jahr in dem verflossenen Dezennium 
vergangen ist, in dem der zuständige Landesschulinspektor 
nicht ein- oder mehreremale die Anstalt besucht hätte; 
meist waren es übrigens sogenannte „eingehende In¬ 
spektionen" mit angeschlossener Jnspektionskonferenz, wie 
aus den einschlägigen Angaben der Jahresberichte zu 
ersehen ist. 
Ein Name vor allen bildet den Leitstern des beruf¬ 
lichen Strebens der Anstalt im abgelaufenen Jahrzehnt. 
Als k. k. Kandesschulinspektor für die Mittelschulen Ober- 
österreichs steht seit der Gründung des Welser Gym¬ 
nasiums bis heute der in weitesten Kreisen der deutschen 
Schulwelt bestbekannte Pädagoge Hofrat Dr. Joses 
Loos im Amte, ein Mann, der auf allen Staffeln 
seines ergiebigen Amtslebens, in Tiefe und Höhe, ein 
Lehrer und seinem Stande treu blieb und den seine 
reiche und reife Erfahrung, umfassende Gelehrsamkeit, 
Vielseitigkeit der Interessen und ideale Berufsauffassung 
vor vielen anderen dazu befähigte, einen guten und 
haltbaren Faden in das berufliche Leben und Streben 
einer jungen Mittelschule zu schlagen. Zeugnisse liebens¬ 
würdiger Hilfsbereitschaft und unabirrbaren, stets gleich¬ 
bleibenden Wohlwollens dieses Schulaussichtsbeamten für 
Lehrer und Schüler find auf allen Stadien der zehnjäh¬ 
rigen Entwicklung des Welser Gymnasiums in schwerer 
Menge zu finden; für einen aufmerksamen Leser der 
Jahresschriften der Anstalt blickt diese Tatsache, aufs 
dankbarste anerkannt, aus mancher >Stelle, besonders 
aus den Festreden anläßlich der Eröffnung der Anstalt 
und des Einzuges ins neue Haus, sowie einiger Kund¬ 
gebungen des Lehrkörpers gelegentlich Allerhöchster Aus¬ 
zeichnungen des Herrn Landesschulinspektors in den 
Jahren 1904 und 1911, deutlich hervor. 
'Schreiberin dieser Zellen steht ein Urteil über Gang 
und Geist der SchulrevisionspraXis während der 10 Be¬ 
standsjahre der Anstalt am allerwenigsten an; aber
	        
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