Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

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gemeindevertretung im Bureau des k. t Bezirkshaupt¬ 
mannes, Statthaltereirates Dr. Grasen zu L o - 
d r o n. Gelegentlich der allgemeinen Stadtbeleuchtung 
am Abende des 1. Dezember war auch das Gebäude 
des städt. Gymnasiums in ein reiches Lichtmeer getaucht. 
Am 5. Dezember beteiligte sich eine Abordnung 
des Lehrkörpers, bestehend aus dem Direktor und dem 
Religionsprofeffor, am Leichenbegängnis Sr. Erzellenz 
des hochwürdigsten Bischofs von Linz, Dr. Franz Maria 
Doppelbauer. 
Mit Erlast des k. k. Ministeriums für Kultus 
und Unterricht vom 12. Jänner 1909, Z. 53.149 ex 
1908, wurde das der Anstalt verliehene Oeffentlich- 
keitsrecht unter Einräumung des Rechtes, Reifeprü¬ 
fungen abzuhalten und staatsgiltige Reifezeugnisse aus 
zustellen, pro 1908/9 auch auf die VIII. Klasse aus¬ 
gedehnt. 
Die zu Ostern 1909 erfolgte schwere Erkrankung 
des Professors Dr. Prieth machte starke Aende¬ 
rungen in der Verteilung der Lehrfächer wie im Stun¬ 
denpläne notwendig, indem die Lehraufgabe der be¬ 
urlaubten Lehrkraft unter den übrigen Anstallslehrern 
verteilt wurde. 
Drei im April und Mai abgehaltene Elternabende 
der Anstalt begegneten, wie in früheren Jahren, wieder¬ 
um der ehrenden Aufmerksamkeit der gebildeten Ober¬ 
schicht der Welser Stadtbevölkerung. 
Arn^ 29. Juni fand das erste allgemeine Turn- 
und Spielfest der Welser Schuljugend statt, an dem 
sich die Schüler des Gymnasiums als abgesonderte 
Spielgruppe unter Führung des Turnlehrers Etzold 
und der Professoren Dr. Ducke und Wider betei¬ 
ligten. Die ausgerückte Spielmannschaft führte Stab¬ 
übungen und Wettspiele aus, die wegen der vollendeten 
Sicherheit und Strammheit ihrer Durchführung all¬ 
gemeine Bewunderung erregten. 
Beim feierlichen Dankgottesdienste am 6. Juli wurde 
vom^ Sängerchore der Anstalt unter Mitwirkung des 
Streichorchesters u. a. ein,,Te Deum“ von I. Fr. Ernst 
Radier zur Aufführung gebracht, eine Tondichtung, 
die den ersten Abiturienten des Welser Gymnasiums 
zu geeignet worden war. 
Am Tage der Zeugnisverteilung verstarb uner¬ 
wartet schnell auf einer Reise nach Linz der Abiturient 
Josef R e i s i n g e r , ein Todesfall, der durch die Un¬ 
gewöhnlichkeit der obwaltenden Umstände und die Person
	        
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