Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

Am 28. Zum lief aus Bregenz die schmerzliche 
Nachricht ein, daß der Leiter des dortigen städtischen 
Cymnasialkonviktes Rudolf Klein nach kurzem, schwe¬ 
rem Leiden verschieden sei. Der Direktor richtete namens 
der Anstalt ein warm empfundenes Beileidschreiben an 
die Stadtgemeinde Bregenz und der Lehrkörper ließ 
eine Kranzspende mit Widmung als letzten Gruß auf 
den Sarg des ehemaligen Kollegen legen. 
Wie schon angedeutet, ging auch dieses Schul¬ 
jahr nicht ohne ernste Störungen im Unterrichtsbetriebe 
vorbei; namentlich die schwere Erkrankung Prof. Dr. 
E n d e r l e s zu Ende des I. Semesters bildete ein den 
Fortschritt des Schulunterrichtes mehrfach hemmendes 
Moment. Weniger ließ der Gesundheitszustand der 
Schüler in diesem Jahre zu wünschen übrig. 
Im Schuljahre 1907/8 wurden — einschließlich der 
Verzinsung und Amortisation des aufgenommenen Bau¬ 
kapitales — für die Anstalt im ganzen Kr. 85.563 
von der Stadtgemeinde Wels verausgabt; die Ein¬ 
nahmen beliefen sich — eine Staatsbeihilse von 8000 
Kronen inbegriffen — auf Kr. 18.212*50. 
Schuljahr 1908/9. 
Schülerzahl am Anfang: 252; im ganzen aufge¬ 
nommen : 257; am Ende: 250. 
In den Verband des Lehrkörpers trat der ge¬ 
prüfte Lehramtskandidat Dr. Hans Stadlmann als 
provisorischer Lehrer. Ausschied der Probekandidat Dr. 
K l i tz n e r, der eine Supplentur an der Kaiser Franz 
Josef-Staatsrealschule in Plan übernahm. 
Der 60. Jahrestag der Allerhöchsten Thronbestei' 
gung Seiner Majestät des Kaisers wurde an der An¬ 
stalt durch eine größer angelegte Schulfeier festlich be¬ 
gangen. Aus dem Programm dieser Jubiläumsfeier, 
deren erster Teil am 1. Dezember 1908, um 5 Uhr 
nachmittags im Festsaale stattfand, stand die Festrede 
des Direktors Flor. Hintner, Deklamationen von 
drei öffentlichen Schülern und einer Privatistin, must 
kalische Darbietungen des Sängerchores und Schüler¬ 
orchesters der Anstalt unter Leitung des Gesangslehrers 
O.-L. I. F. Ernst Nadler. Der eigentliche Ju¬ 
biläumstag wurde durch einen Festgottesdienst in der 
Gymnasialkapelle begangen, während der nichtkatholische 
Teil der Schüler den kirchlichen Gedächtnisfestlichkeiten 
in den Gotteshäusern seiner Konfession beiwohnte. Eine 
stattliche Vertretung des Lehrkörpers wohnte auch dem 
offiziellen Kaiseramte in der Stadtpfarrkirche bei und 
beteiligte sich an der Gratulationsaufwartung der Stadt-
	        
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