Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

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III. Unt erbringung der Anstalt. 
Sieht man am Hause doch gleich so deutlich, 
wes Sinnes der Herr sei! 
^Goeihe, § ermann it. Dorothea). 
Für die meisten Mittelschulen ist die,'es Kapitel 
das düsterste in der Schulgeschichte, eine ergiebige und 
unablässig rinnende Quelle von Sorgen und Leiden. 
Nicht so für das Kommunalgymnasiüm in Wels. Dieser 
Anstalt mar es vergönnt, gleich von Anfang an ein 
wenigstens für Schulzwecke bestimmtes Haus beziehen 
zu sönnen, ein schmuckes, freundliches und hygienisch 
einwandfreies Heim, in dem frisches Schulleben schon 
in gesundester Fülle pulsierte. Als die Anstalt im 
Jahre 1901 ins Leben trat, wurde sie nämlich provi¬ 
sorisch im zweiten Stockwerke der Kaiser Franz Josef- 
Knabenvolksschule in der Herrengasse untergebracht, in 
einem Schulhause, dessen Vorzüge in einer freien, von 
allen Seiten gut zugänglichen Lage, in der Geräumig¬ 
keit seines prächtigen Stiegenhauses, in den breiten, 
lustigen, feuersicheren Korridoren und reinlichen Trep¬ 
pen, die ihr hell einfallendes Licht vom Hofraum 
mpfang'en, in der handlichen .Ventilation Und der 
bequem regulierbaren Niederdruck-Dampfherzung, in 
den großen, gut belichteten und behaglich eingerichteten 
Lehrzimmern, in einer geräumigen Turnhialle und, 
schließlich in einem eingezäunten, mit breitkronigen Schat¬ 
tenbäumen bestandenen Spielhofe bestehen, — lauter 
Dinge, die zeigen, daß die Gründer und Fürsorger der 
jungen Mittelschule für die Bestrebungen der Direktion, 
die Eymnasialjugend zu einer gesundheitlich geregelten 
Lebensweife zu erziehen, volles Verständnis hatten 
und die neue städtische Lehranstalt in Bezug auf 
hygienische Einsicht von Anfang an auf der vollen 
Höhe der Zeit stand. Durch sorgfältige Reinhaltung 
dies dem Gymnasium zugewiesenen Teiles des Gebäu¬ 
des, durch fleißige Lufterneuerung in allen Lehrzim- 
mern während der Erholungspausen (auch während der 
kalten Jahreszeit), durch unnachsichtliche Entfernung 
der Schüler aus den Klassen während der längeren Re¬ 
spiriert usw. suchte man schon im provisorischen Heim 
der Anstalt, also schon vor Herabgelangen der dies¬ 
bezüglich richtunggebenden Ministerial-Verordnung vom 
21. August 1903, Z. 28.852, das körperliche Gedeihen 
der Jugend auf alle Meise zu fördern. Vom Schul¬ 
jahre 1903/4 an wurde die Gymnasialjugenb regel-
	        
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