Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

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im Schuljahre 1907/08, 17 (= 18 Proz.) im Schul¬ 
jahre 1909/10; der Besuch des 2. Kurses war natur¬ 
gemäß schwächer: 9 (='16 Proz.) im Schuljahre 1908/09 
und 5 (= 8 Proz.) im Schuljahre 1910/11. Auch 
hier stellten die weiblichen Anstaltszöglinge im letzten 
Jahre ein stattliches Kontingent (40 Proz.). 
Mcht gerade die Geltung eines förmlichen Frei¬ 
gegenstandes tragen die praktischen Schüler- 
übungen, die besonders in den drei letzten Schul¬ 
jahren an der Anstalt ziemlich hingebungsvolle Pflege 
fanden. So steht für physikalische und chemische La- 
böratoriumsübungen seit dem Schuljahre 1908/09 im 
Kellergeschoße des Gymnasialgebäudes ein Laborato¬ 
rium mit 10 Arbeitsplätzen zur Verfügung. Im Schul¬ 
jahre 1908/09 haben z. B. 8 Schüler der VII. Klasse, 
im Schuljahre 1909/10 wieder mehrere Schüler der IV. 
und VIITKlasse (im 1. Semester 7, im 2. Semester 9) 
an solchen Uebungen teilgenommen. 
Desgleichen beteiligen sich seit mehreren Jahren 
schon zahlreiche Schüler der II., III., IV., V und VI. 
Klasse an den Arbeiten im naturhistorischen Kabinette 
und im Botanischen Garten (unter Leitung der Pro¬ 
fessoren Dr. E n d e r l e, Dr. Zwack und Dr. Angel) 
und wenden der Pflege der Aquarien, der Topfpflanzen 
und der Instandhaltung des mikro>fkoplisch>en Unter¬ 
suchungsmateriales ihre Aufmerksamkeit zu. Mit viel 
Fleiß und Kunstfertigkeil wurden, wie im Jahresbe¬ 
richte pro 1909/10 zu lesen ist, von mehreren Schülern 
der IV., V. und VI. Klasse im naturhistorischen Ka¬ 
binette naturgeschichtliche Anschauungstafeln hergestellt. 
Aus diesem vielleicht nicht ganz lückenlosen Ueber- 
blicke über den Freifächerunterricht und die praktischen 
Schülerübungen an der Anstalt dürfte zu_ er¬ 
sehen sein, daß eine schöne Summe von Arbeit ^ in 
diesen Richtungen an unserem Gymnasium geleistet wird, 
daß es der Pflichten und Lasten der Lehrer gar viele 
gibt, von denen die groge Öffentlichkeit nicht immer die 
richtige Vorstellung hat und daß dem szientifischen Ge¬ 
deihen der Gymnasialjugend auf verschiedenen Gebieten 
große Opfer an Zeit und Mühe und auch Geld ge¬ 
bracht werden müssen, um das Lernen so wertvoll, 
geistweckend und willenstärkend zu gestalten, wie es tat¬ 
sächlich geschieht und wie es die große und heilige 
Sache der Jugenderziehung verlangt.
	        
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