Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

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renden mit großer Begeisterung und Ausdauer fördert, 
ist eine Tatsache, an der zu zweifeln nach den lobenden 
Stimmen, die in der fachwifsenschaftlichen Literatur 
(z. B. ,,Zeitschrift für die österr. Gymnasien" 1907, 
S. 273, Verhandlungsprotokoll der Enquete für kör¬ 
perliche Erziehung im k. !. Ministerium für Kultus 
und Unterricht in Wien 1910, S. 16, 32, 34, 35, 
38 u. ö.) zu vernehmen waren, wohl nicht erlaubt 
sein wird. 
Daß die Sache der körperlichen Ausbildung und 
Erziehung der Jugend feit jeher den Gegenstand des 
fürsorglichsten Interesses an der Anstalt bildete und 
der Förderung des leiblichen Gedeihens der Schüler 
und der Ueberwachung der gesundheitlichen Bedingun¬ 
gen des Schullebens die größte Aufmerksamkeit zuge¬ 
wendet wurde, ist eine nicht nur von den Eltern und 
Pflegern der Welser Eymnasialjugend, sondern auch 
von der Landesschulbehörde wiederholt in wärmster Form 
bezeugte und anerkannte Tatsache. Die junge Anstalt 
kann mit Recht stolz daraus sein, wenn urteilsfähige 
Männer, die ihr schönes Schulhaus besichtigten oder 
sonst Einblick in die geistige Werkstatt gewannen, laut 
davon Zeugnis geben, daß. der Zug und Hauch einer 
modernen Mittelschule durch das Welser Gymnasium 
gehe. 
Ich will hier nicht noch einmal Dinge herzählen, 
die jeder Leser der Jahresberichte unseres Gymnasiums 
schon kennt. Das schulhygienische Programm der Schule 
aber scheinen mir am klarsten ein paar Sätze auszu¬ 
drücken, die in der Einleitung des schulhygienischen 
Kapitels des Jahresberichtes pro 1906/7 stehen. Es 
heißt dort: ,,Jugend bedeutet etwas Werdendes. Wer 
lehrt und erzieht, hat die.Forderungen des Lebens zu 
erfüllen und wer wüüfcht, daß ein gesundes, denkfreudi- 
des und willens starkes Geschlecht heranwachse, darf die 
Augen vor dem hygienischen Bedürfnis nicht schließen. 
D en ab stumpfend en, ermüd end en, entkräftend en Ein¬ 
flüssen unseres Kulturlebens muß unter der studierenden 
Jugend Raum und Reiz genommen werden, wenn die 
jugendliche Kraft über dem Maße der geforderten An¬ 
strengungen nicht versagen soll. Deshalb soll .die geistige 
Arbeit der Mittelschule, die die Jugend für die wich¬ 
tigeren Aufgaben des reifen Lebens zu tüchtigen hat, als 
Rahmen die heften gesundheitlichen Bedingungen, als 
Triebkraft allerlei Uebungen der Jugendlust und Leibes¬ 
zucht, als Himmelsgewölbe Frohsinn und Heiterkeit 
haben". Es sind schöne und edle Worte, mit denen da 
die Aufgabe einer modernen Mittelschule umschrieben
	        
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