Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

die Besitznahme der gesamten Unterseeboot-Flottille 
und des Schießbedarfs auf der Insel Leros angezeigt. 
Truppen der Verbündeten besetzten das Arsenal in 
Athen und eine 
Die Kirche in Curtea de Arges, in der König Carol und Königin Elisabeth (Carmen 
Sylva) beigesetzt sind. Im Hintergrunde das Schloß. Die durch Curtea de Arges 
ziehenden deutschen Truppen legten aus Anordnung des Deutschen Kaisers an den 
Särgen des verstorbenen Königspaares Kränze nieder. Nach einer Zeichnung des 
Mitarbeiters der „Jllustrirten Zeitung" Albert Reich. 
kleine Insel, wo 
sich ein Lager von 
Schießbedarf der 
griechischen Flotte 
befand. Die Raub- 
mächte verlangten 
andemselbenTage 
die Verschlußstücke 
vondenEeschützen 
der griechischen 
Torpedoboots- 
Flottille, die ver- 
mißt wurden. Am 
13. mußte der Kö- 
nig mit der Zu- 
rückziehung seiner 
TruppenausThes- 
salien beginnen. 
Die Ubergabe der 
griechischen Eisen- 
bahnen, eines gro- 
ßen Teiles der 
Geschütze, sowiedie 
Ausweisung von 
Ausländern, die 
im Verdachte standen, für die Mittelmächte zu wirken, 
wurde am 16. November gefordert. Der griechische 
Ministerrat erklärte am 19., daß es unmöglich sei, 
diese Forderung 
zu erfüllen, aber 
am 22. ließ der 
französische Admi- 
ral Fournet die 
mißliebigen 
länder, deren Ent- 
fernung er gefor- 
dert hatte, 
mentlich die Ee- 
sandten Deutsch- 
lands, Osterreich- 
Ungarns, Vulga- 
riens und der 
Türkei,einfach aus 
Griechenland fort- 
schaffen, womit al- 
lerbisherigenMiß- 
achtung der grie¬ 
chischen Hoheits¬ 
rechte die Krone 
ausgesetzt wurde. 
Die Verwahrung, 
die von den Regierungen der Mittelmächte gegen diesen 
Hohn auf das Völkerrecht erhoben wurde, änderte 
natürlich nichts an der Sache und konnte überhaupt 
nur den Zweck haben, die neutralen Mächte gegen 
Ansicht der rumänischen Haupthandelsstadt Vraila in der Großen Walachei. 
die Räuber auszubringen, ein Zweck, der in keiner 
Weise erreicht wurde. Einige schweizerische und schwe- 
dische Blätter äußerten ihre Entrüstung, sonst sah 
die ganze Welt 
dem empörenden 
Schauspiel ruhig 
zu. Ende Novem- 
ber begannen die 
Verhältnisse in 
Griechenland sich 
in einer für den 
König hochbe- 
denklichen Weise 
zuzuspitzen. Erver- 
weigerte wieder- 
um dem französi- 
schen Admiral die 
Auslieferung von 
Geschützen und an- 
deren zur Krieg- 
führung nötigen 
Dingen. Darauf 
landeten die fran- 
zösischen Truppen 
in Athen und be- 
gannen verschie- 
deneöffentlicheGe- 
bäude zu besetzen, 
worauf der König 
befahl, Widerstand zu leisten. Es kam am 1. und 
2. Dezember zu einem Kampf, bei dem die aus- 
geschifften Truppen den Kürzeren zogen und nach 
dem Piräus zu¬ 
rückgeführt wur¬ 
den. Die griechi- 
scheRegierungließ 
den Hergang der 
Dinge in Lon- 
don folgender- 
maßen darstellen: 
„Die Königliche 
Regierung hat dem 
französischen Admi- 
ral durch zwei Briefe 
und mehrere Erklä- 
rungen wissen lassen, 
daß es unmöglich 
sei, das geforderte 
Kriegsmaterial aus- 
znliefern. Obwohl 
der Admiral davon 
unterrichtet war, hat 
er zahlreiche Trup- 
penabteilungen aus- 
schiffen lassen, die 
in mehreren Trupps 
vom Piräus gegen 
die militärisch ge- 
schützte Hauptstadt 
marschierten und so- 
gar einen Teil einer 
Vorstadt besetzten, aus dem sie die griechischen Truppen hinaus- 
drängten. Die Königliche Armee beschloß dann nur, sich zu ver- 
teidigen und zwang die Angreifenden zum Rückzug. Auf 
Wunsch des französischen Admirals wurde nach den Zusammen- 
stößen, die amVormittag zwischen den Abteilungen der Alliierten 
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