Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

Bei den Feldluftschiffern: Der „Elefant der Lust" in seinen: Waldversteck. 
und es kam zu nichts. Vom folgenden Monat ist 
dasselbe zu sagen. „Gesteigerte Geschütztätigkeit" wurde 
meist gemeldet, nur an wenigen Punkten der Süd- 
tiroler Front kam es zu Nah kämpfen. Am 1. Juni 
unternahmen die Engländer an der Piave einen An- 
griff, der abgeschlagen wurde, und nun schien es 
in den nächsten 
Tagen, als soll- 
ten die Jtali- 
ener und ihre 
Hilfstruppen 
wieder die Rol- 
le des Angrei- 
fers überneh- 
men, denn jeder 
Tag brachte ita- 
lienische Vor¬ 
stöße. Aber am 
15. Juni war 
endlich dieöster- 
reichisch-unga- 
rischeArmee so- 
weit, daß sie die 
längst geplante 
große Offen- 
sive beginnen 
konnte, und ob- 
wohl das ganze 
Unternehmen den Italic- 
nern verraten worden war, 
errangen doch die Angreifer 
höchst beträchtliche Erfolge. 
An mehreren Stellen über- 
schritten sie die Piave, erbeu- 
teten 3V Geschütze und nah- 
men 10000 Mann gefan¬ 
gen. An der Brenta stießen 
sie bis in die dritte italie- 
nische Stellung vor und 
machten 6000 Gefangene, 
konnten aber die dorterrun- 
genen Vorteile nur zum Teil 
behaupten. JndenWaldzo- 
nen der Sieben Gemeinden 
war der Angriff schon seit 
Tagen verraten und dem- 
gemäß die Abwehr so gut 
vorbereitet worden, daß die 
Österreicher keinen nen- 
nenswerten Vorteil davon¬ 
tragen konnten. Dagegen 
entrissen sie bei Riva den 
Italienern den Dosso Alto. 
Am folgenden Tage erweiterten die Angreifer ihren 
Erfolg und nahmen Eaposile. Es wurde im 
österreichisch-ungarischen Heeresberichte ausdrücklich 
hervorgehoben, daß auch tschechische und ruthenische 
Truppen hier tapfer ihre Pflicht getan hätten und 
„daß die seit Monaten sich täglich wiederholenden 
Der Beobachter im Ballonkorb schießt mit der Leuchtpistole 
ein Leuchtsignal nach der Erde zu ab. 
Versuche des Feindes, sie zu Verrat und Schurkerei 
zu verleiten, erfolglos geblieben seien". Am 17. Juni 
nahm die Schlacht in Venetien ihren Fortgang. Die 
Österreicher und Ungarn drangen immer weiter vor, 
erreichten den Kanal Fosetta, schlugen italienische 
und englische Gegenangriffe ab und berechneten am 
Abend des drit- 
ten Schlachtta- 
ges ihre Beute 
auf insgesamt 
120 Geschütze 
und 30000 Ge- 
fangene. Am 
18. überschrit- 
ten die Oster- 
reicher den 
Fosetta-Kanal, 
durchstießen am 
Montello meh- 
rere feindliche 
Linien und 
wiesen zwischen 
Brenta und Pi- 
ave, -südöstlich 
vonAsiagound 
am Dosso Alto 
erbitterte itali- 
enische Angriffe 
zurück. Nunmehr aber 
war die Stoßkraft der 
österreichisch-ungarischen 
Armee erschöpft, und es er- 
folgte ein starker Rückschlag. 
19. Juli setzte die itali- 
enische Gegenoffensive ein 
Den gewaltigen Angriffen 
gegenüber war an ein wei- 
teres Vordringen der Öster¬ 
reicher nicht zu denken, doch 
behaupteten sie sich an die 
sem und den beiden folgen- 
den Tagen noch in ihren 
Stellungen, machten auch 
noch Gefangene — die Ita¬ 
liener natürlich auch—und 
drangen sogar an verschie- 
denen Stellen etwas vor. 
Aber am 22.Juli hieß es 
im österreichisch-ungari- 
schen Heeresberichte, die An- 
schwellung der Piave infol- 
ge der wolkenbruchartigen 
Regen mache es fast un- 
möglich, den Kämpfern an der Front den nötigsten 
Bedarf an Verpflegung und Munition zuzuführen, 
und am 23. Juli ging das österreichisch-ungarische Heer 
über den Fluß zurück. Am 24. drängten die Italiener 
nach und griffen die Österreicher und Ungarn in 
ihren alten Stellungen jenseits des Flusses an, woran 
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