Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

denn von Eng¬ 
land und Frank- 
reich konnte es 
nicht unterstützt 
werden, und mit 
seinem bisherigen 
Bundesgenossen 
Rußland roar es 
in den Kriegszu- 
stand geraten. Der 
Bruch entstand 
deshalb, weil die 
Petersburger 
Negierung ihre 
bolschewistischen 
Hetzereien auch 
auf die rumänische 
Armee ausdehnte, 
was von der ru- 
manischen Heeres- 
leitung und auch 
dem Heere selbst 
Ein Höhlenunterstand an der Palästinafront. 
sehr entschieden zurückgewiesen wurde. Auf die Einzel- 
heiten, die den Bruch herbeiführten, kann hier nicht 
näher eingegangen werden, genug, am 28. Januar 
brach die Petersburger Regierung die Beziehungen 
zu Rumänien ab und jagte den rumänischen Ge¬ 
sandten fort. Schon in der ersten Hälfte des Januar 
hatten Gefechte zwischen russischen und rumänischen 
Truppen stattgefunden. Am 20. kam es sogar zu 
einer kleinen Schlacht, die bis zum 23. währte. Eine 
ganze russische Brigade trat auf das von den Öfter- 
reichern und Ungarn besetzte Gebiet über und ließ 
sich dort entwaffnen, nur um nicht in die Hände der 
Rumänen zu fallen. Der russische General Schtscher- 
batschew, der sich gegen die Bolschewisten wandte, hatte 
schon Mitte Januar rumänische, unter seinem Befehl 
stehende Truppen 
nach Beßarabien 
geschickt, um sie 
dort gegen die 
Bolschewisten zu 
verwenden. Am 
15. Februar ver¬ 
langte das oberste 
Kollegium im 
Kampfe mit der 
rumänischen Ge- 
genrevolution in 
Odessa die Auslie- 
serung Schtscher- 
batschews, die Zu- 
rücknahme aller 
rumänischen 
Truppen aus Beß- 
arabien und vieles 
andere und er- 
klärte, wenn diese 
Bedingungen so 
nicht angenom- 
men würden, den 
Krieg an Rumä- 
nien. Somit hätte 
man denken müs- 
sen, Rumänien 
werde noch schnel- 
ler Frieden schlie¬ 
ßen als Rußland. 
das war kei- 
neswegs der Fall. 
Ganz wie die 
Sowjetregierung 
zog die Regierung 
des Königs Fer- 
dinand in Jassy 
die Berhandlun- 
gen hin, so daß die 
völkisch gesinnte 
Presse Deutsch- 
lands verwundert 
fragte, warum 
man mit Rumänien so viel Federlesens mache und 
nicht vor der Weiterführung der Verhandlungen die 
Beseitigung der treulosen und wortbrüchigenRegierung 
Bratianu und der Dynastie, mindestens aber des Königs 
fordere. In der Tat war die Langmut, die dem 
Verräter auf dem rumänischen Thron erwiesen wurde, 
höchst auffallend. Sie hatte ihren Grund in dem 
Schrecken, der die gekrönten Häupter Europas nach 
der Entfernung des Zaren befallen hatte. Sie wollten 
nicht, daß ein König.durch sie seine Krone verliere und 
daß an die Stelle eines Königreichs eine Republik trete, 
was in Rumänien allerdings hätte geschehen können. 
„Jetzt ist die Zeit, wo die Könige zusammenstehen 
müssen", schrieb Karl von Osterreich an den Hohen- 
zollern-Walachen in Jassy und beschwor ihn, die Be- 
dingungen anzu- 
nehmen, die ihm 
auferlegt werden 
sollten. Es bedurf- 
te aber erst einer 
Kündigung des 
Waffenstillstandes 
und eines Ultima- 
tums am 2. März, 
um die Regierung 
in Jassy zur Nach- 
giebigkeit zu brin- 
gen. Das Ministe- 
rium Avaresku - 
Bratianu war am 
1V. Februar zu- 
rückgetreten - un- 
terzeichnete am 5. 
März im Schlosse 
Bustea einen Vor- 
frieden, am7.März 
Verwundetentransport auf einein Kamel an der Palästinafront. 
wurde im Schlosse 
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