Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

Vernichtung eines englischen Geleitzuges nebst Zwei Zerstörern 
tober 1917. Nach einein Aquarell für die „Sllustrh 
nug damit, daß die feindlichen Regierungen seit einiger Zeit 
neutrale Schiffe, deren sie in ihren Häfen oder auf hoher See 
habhaft werden konnten, weggenommen haben, um die durch 
die Tätigkeit unserer II-Boote bedrohlich gelichteten Bestände 
ihrer Handelsflotte auszufüllen und um ihre eigene Flagge zu 
entlasten, versuchen sie jetzt durch Anwendung zahlreicher Druck- 
mittel, besonders aber durch Verschärfung der Hungerblockade 
gegen die neutralen Länder, den vor ihrem gewaltsamen Zu- 
griff bisher in die eigenen schützenden Häfen geretteten und 
dort aufgelegten neutralen Schiffsraum herauszupressen und 
in ihre Dienste zu zwingen. Unser Handelskrieg auf dem 
Meere richtet sich gegen die Zufuhr über See nach feindlichen 
Ländern und damit gegen den feindlichen und im feindlichen 
Interesse fahrenden Schiffsraum. Da dieser Schiffsraum durch 
Gewaltmaßregeln ergänzt wird, so sieht sich die deutsche Ne- 
gierung im Kampfe gegen die rücksichtslos über alle Rechte, 
besonders die der kleinen Nationen, hinwegschreitende Gewalt- 
Herrschaft Englands genötigt, das Operationsfeld ihrer U-Boote 
zu vergrößern. Die Erweiterung erstreckt sich in der Haupt- 
fache auf eine Ausdehnung des um England gelegenen Sperr- 
gebietsgürtels nach Westen, um den für England zunehmen- 
den Verkehr aus dieser Richtung zu treffen und auf ein neues 
Sperrgebiet um die Azoren, die zu einem wirtschaftlich und 
militärisch wichtigen feindlichen Stützpunkt des atlantischen 
Seeverkehrs geworden sind; außerdem auf die Schließung des 
bisher im Mittelmeer freigelassenen Kanals nach Griechenland, 
da dieser von der venizelistischen Regierung nicht sowohl zur 
Versorgung der griechischen Bevölkerung mit Lebensmitteln, 
als vielmehr zur Beförderung von Waffen und Munition 
verwandt worden ist." 
Der Dezember brachte zur See zwar keine größere 
Unternehmung der kämpfenden Truppen, wohl aber 
einige nicht unempfindliche Verluste für die Engländer 
und ihre Verbündeten. Am 5. Dezember versenkte 
ein deutsches Unterseeboot unter dem Kommando 
bei den Shetlandinseln durch deutsche Seestreitkräfte am 17. Ok- 
e Zeitung" von Marinemaler R. Schmidt-Hamburg. 
des Kapitänleutnants Rose im Kanal den amerika- 
nischen Zerstörer „Jacob Jones". Am 12. fuhr der 
Korvettenkapitän Heinicke mit leichten deutschen Streit- 
kräften dicht an die englische Küste heran und ver- 
senkte vor der Tynemündung zwei große Dampfer 
und zwei Patrouillenfahrzeuge. Dann kehrten die 
deutschen Streitkräfte unbeschädigt zurück. An dem- 
selben Tage vernichtete der Kapitänleutnant Hans 
Kolbe einen englischen Geleitzug zwischen England 
und Norwegen. Von den Geleits- und Bewachung?- 
schiffen entkam nur eins. Am 14. Dezember hatte 
ein deutsches Unterseeboot unter dem Befehl des 
Oberleutnants z. S. Wendland ein Gefecht mit dem 
älteren französischen Kreuzer „Chateau Renault" 
(8000 Tonnen), wobei beide ihren Untergang fanden. 
Anläßlich der Versenkung dieses feindlichen Schiffes 
veröffentlichte der deutsche Admiralstab folgende Fest- 
stellung: „Durch die Versenkung des französischen 
Panzerkreuzers .Chateau Renault' sind die Kriegs- 
schiffoerluste der Entente seit Kriegsbeginn nunmehr 
auf 300 Einheiten mit einer Gesamtwasserverdrängung 
von 1000806 Tonnen gestiegen. Dabei sind nicht 
mitgerechnet Hilfskreuzer, von denen 51 Fahrzeuge 
von insgesamt 358000 Bruttoregistertonnen und 
Hilfsschiffe, von denen 38 mit 146000 Brutto- 
registertonnen außer Vorpostenbooten und bewaffneten 
Fischdampfern vernichtet worden sind. 
879
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.