Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

das Westufer der rumänischen Vistritza erreicht. Nun 
machten die Rumänen die verzweifeltsten Anstren- 
gungen, sie zurückzudrängen. Im Tale der oberen 
Putna, im Trotustale und besonders um den Berg 
Casinului kämpften sie zäh und erbittert und führten 
immer neue Regimenter heran, die sich indessen nutz- 
los verbluteten. Vom 6. bis 9. August erzwangen 
vreuszische und bayrische Regimenter, den hartnäckigen 
Widerstand des Feindes brechend, den Übergang 
über den Susita-Abschnitt und nahmen Panciu am 
12. August mit stürmender Hand. Uber 13000 Ge- 
fangene und 35 Geschütze fielen vom 6. bis 15. August 
in die Hände der Sieger. Die Rumänen räumten ihre 
Stellungen zwischen der Putna und Citoz. Die deut- 
scheu Kolonnen drängten nach. Am 15. August 
wurden die Rumänen über den Sereth auf das 
Ostufer zurückgeworfen, wobei 54 Offiziere, darunter 
auch französische, 2500 Mann und 16 Geschütze ein- 
gebracht wurden. Bis zum 11. August waren be- 
reits auf diesem Kampfgebiete 130 Offiziere, 6650 
Mann gefangen und 18 Geschütze erbeutet worden. 
Am 19. August siegten die Deutschen in erbitter- 
ten Kämpfen am 
Bahnhof Mara- 
sesti, wobei 2200 
Gefangene in ihre 
Hände kamen. 
Am 28. August 
wurde von preu- 
ßifchen, bayrischen, 
sächsischen und 
mecklenburgischen 
Bataillonen das 
Dorf Muncalul 
am Gebirgsrande 
westlich vom mitt- 
leren Sereth 
stürmt. Auch 
Kämpfedes29.Au- 
gust nordwestlich 
von Focsani fielen 
zugunsten der 
Deutschen aus, die 
in kraftvollem 
Stoß die Rumä 
nen aus 
hinauswarfenuud 
sie gegen dasSusi- 
tatal zurückdräng- 
ten. EinausSchle- 
siern und Sachsen 
bestehendes Regi- 
ment zeichnete sich 
dabei besonders 
aus. Auch am 
31. August wur- 
den die Rumänen 
nordwestlich von 
Focsani aus ihren 
Stellungen geworfen, und soweit waren alle Kämpfe, 
die sie mit rühmenswerter Tapferkeit den ganzen 
Monat über nördlich und nordwestlich von Focsani 
geführt hatten, zu ihren Ungunsten entschieden. 
An der Nordfront war der August ein ruhiger 
Monat. Es geschah nichts von größerer Bedeutung. 
Am 6. beschossen die Deutschen durch Flugzeugge- 
schwader militärische Fabrikanlagen bei Dünamünde 
und befestigte Hafenplätze auf der Insel Osel und 
brachten alle ihre Flugzeuge unbeschädigt wieder 
zurück. Am 22. August räumten die Russen nach 
Abbrennen der Dörfer ihre Linien westlich der Aa 
bis zur Linie Oding—Bigaun. Das von ihnen ver- 
lassene Gebiet wurde von den Deutschen besetzt, die 
am 23. die Aa an mehreren Stellen erreichten. Eine 
größere Kampfhandlung fand statt am 27. August. 
Auch das Nordufer des Pruth nahmen rheinische, 
bayrische und österreichisch-ungarische Regimenter, er- 
stürmten die stark verschanzten russischen Stellungen 
auf der Dolzok-Höhe und das Dorf Bojan. Hart- 
näckiger Widerstand der Russen auf den Hügeln 
nordwestlich des Dolzok wurde von ihnen nach 
schwerem Kampf 
am Abend gebro- 
chen. Die Russen, 
die hinter den 
Rokitna-Abschnitt 
zurückgeworfen 
wurden, büßten 
über 1000 Ee- 
fangene und 6Ee- 
schütze ein und 
hatten hohe bluti- 
ge Verluste. 
War im August 
die Nordfront 
Nebenkriegsschau- 
platz gewesen, so 
wurde sie vom 
1. September ab 
zum Hauptkriegs- 
schauplatze, denn 
an diesem Tage 
setzte im Norden 
eine große deut- 
sche Offensive ein. 
am 31. 
August begann 
das deutsche Ver- 
nichtungsseuer 
auf die russischen 
Linien an der 
Düna, besonders 
bei Jlluzct, auch 
bei Smorgon und 
Baranowitschi, 
uud am 1. Sep- 
tember erzwangen 
die Deutschen bei 
Zur Eroberung der Insel Oesel im Rigaischen Meerbusen: Einschiffung des Landungs¬ 
korps im Heimathafen. Nach einer Zeichnung für die „Jllustrirte Zeitung" auf 
Grund photographischer Aufnahmen von Professor Franz Kienmayer. 
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