Volltext: Der Weltbrand Band 2 (2; 1917)

schliche Blutopfer erkauft. Die deutschen Verluste waren 
zwar auch schwer, die französischen aber drei- bis vier- 
mal schwerer. Dasselbe Schicksal hatten die Franzosen 
in den Kämpfen bei Ailly am 4. und 5.Mai. Am 
4. verloren sie 750, am 5. sogar 2500 Gefangene und 
zwei Geschütze, 
und auch ihr 
großer Angriff 
südwestlichLille 
hatte einen sehr 
geringen Er- 
folg. Es gelang 
ihnen nur, zwi- 
schen Carency 
und Neuville 
sich in den vor- 
dersten deut- 
schen Gräben 
festzusetzen. Bei 
NeuveCH apelle 
(18., 20., 21., 
23. Mai) wur- 
den die Eng- 
länder, weiße 
sowohl wiefar- 
bige, stets in 
die Flucht ge- 
jagt. BeiSou- 
chez (25, 26, 
28, 31. Mai) 
brachen alle 
Angriffe der 
Franzosen un- 
ter schweren 
Verlusten für 
die Angreifen- 
den zusammen. 
Am 30. Mai 
wurde bei Ar- 
ras den Fran- 
zosen, die auf 
der Front Neu- 
ville-Roclin- 
court angrif- 
fen, durch die 
Tapferkeit rhei- 
nischer und 
bayrischer Re- 
gimenter eine 
schwere, außer¬ 
Von den schweren kämpfen bei Arras im Mai 1915: Badische Truppen weisen ans ihren 
Schützengräben an der Loretto-Höhe wütende Sturmangriffe der Franzosen ab. Nach der 
Skizze eines Augenzeugen für die „Jllustrirte Zeitung" gezeichnet von Martin Frost. 
Vorn im Laufgraben Einbringen eines Gefangenen. Ganz rechts vornan in der zweiten Verteidigungs- 
stellnng Soldaten in Schützenlöchern, die sich anschicken, als Unterstützung der vorderen Stellung im 
Laufgraben vorzugehen. 
ordentlich verlustreiche Niederlage beigebracht. In 
dem Gefechte im Priesterwalde (1,17,22, 26,27.Mai) 
waren die Franzosen stets die Geschlagenen. Da 
nun auch im Elsaß alle Vorstöße der Franzosen 
gegen die deutschen Stellungen blutig zurückgewiesen 
wurden, und 
der vielum- 
strittene Hart- 
mannsweiler- 
köpf sowie der 
Reichsackerkopf 
fest in den Hän- 
den der Deut- 
schen blieben, so 
hatten die Eng- 
länder und 
Franzosen trotz 
aller Anstren- 
gungen auch in 
diesem Monat 
gar nichts er- 
reicht. Wenn sie 
da oder dort 
einige hundert 
Meter Gelände 
erobert hatten, 
so waren dafür 
an anderen 
Punkten die 
Deutschen ein 
paar Kilome- 
ter weiter vor- 
wärts gedrun- 
gen. Im gan- 
zen stand die 
deutsche Front 
auf feindlichem 
Boden so un- 
erschüttert fest 
wie einen Mo- 
nat vorher auch, 
und schon däm¬ 
merte in einzel- 
nen englischen 
und französi- 
schenHirnen der 
Gedanke auf, 
daß sie wohl 
unerschütterlich 
sein dürfte. 
Die Niederlage der Russen in Galizien bis zur Eroberung von Przemysl. 
0chon feit Mitte April stand es fest, daß die Russen 
trotz der furchtbarsten Menschenopfer den Durch- 
bruch durch die Karpathen nach Ungarn nicht er- 
zwingen konnten; sie unternahmen zwar noch an jedem 
Tage an der galizischen Schlachtfront Angriffe und 
Vorstöße, aber sie legten dabei nicht mehr dieselbe 
Kraft an den Tag wie bisher. Die riesigen Verluste, 
die sie im rücksichtslosen Draufgehen erlitten hatten, 
machten sich nun geltend, wenn auch der Großfürst noch 
immer Reserven in großer Zahl heranschaffen konnte. 
Aber diese jungen, unausgebildeten Mannschaften 
waren nichts als Kanonenfutter. Die Kerntruppen 
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