Volltext: Der Weltbrand Band 2 (2; 1917)

seits der Bahn Vrody-Lemberg und weiter südlich 
bis zur Eraberka bei Zarkow wurde ihrem Vorgehen 
teils durch deutsches Sperrfeuer Halt geboten, teils 
wurden ihre bis zu sieben Malen wiederholten An- 
stürme zurückgeworfen. Nur aus dem südlichen An- 
griffsflügel konnten sie Fuß fassen. 
Nicht minder schwere Kämpfe ereigneten sich roäh- 
rend des September an der Front des Erzherzogs 
Karl. Am 1. unternahmen die Russen zahlreiche An- 
griffe in den Karpathen, die aber sämtlich scheiterten. 
Die Erfolge fchlesischer Truppen am Kukul wurden 
erweitert, die Zahl der von ihnen eingebrachten Ee- 
fangenen erhöhte sich. Am 2. eroberten die Russen 
nach erbitterten 
Kämpfen den 
Berg Ploska süd- 
westlich von Ra- 
failowa. Dagegen 
wurden sie zurück- 
geworfen an der 
Magura, östlich 
und südlich Brze- 
zany, südwestlich 
von Fundul- 
Groß-Moldowi 
und westlich von 
Mvldawa. Am 
3. und 4. Septem- 
ber dauerten die 
Kämpfe bei Brze- 
zany an. Sie blie- 
den im Ganzen für 
die Russen erfolg- 
los. Am 5. gelang 
es den Russen, 
zwischen der Zlo- 
ta-Lipa und dem Dnjestr östlich von Halicz die Mitte 
der gegnerischen Front einzudrücken, so daß die Ber- 
bündeten am folgenden Tage eine vorbereitete rück- 
wärts gelegene Stellung einnehmen mußten. Ostlich 
und südöstlich von Brzezany blieben am 6. russische 
Angriffe ergebnislos. In den Karpathen wurden süd- 
westlich von Zielona, an der Baba-Ludowa, westlich 
des Kirlibaba-Tales russische, beiderseits von Dorna- 
Watra russisch-rumänische Angriffe von den Verbün- 
beten abgeschlagen. Uber die Vorgänge des 8. lautete 
der österreichisch-ungarische Bericht: 
„Nach mehrfachen vergeblichen Stürmen starker feindlicher 
Kräfte gegen die Höhen östlich des Cibo-Tales bemächtigte sich 
der Feind einzelner Teile dieses Frontabschnittes. An dem 
übrigen Teile unserer Karpathen-Front herrschte gestern ver- 
hältnismähig Ruhe. 
In Ostgalizien südöstlich und südlich Brzezany versuchte 
der Feind gestern abermals, unsere Linien zu durchbrechen. 
Er wurde überall unter für ihn großen Verlusten abgewiesen. 
Das tapfere Verhalten der in dieser Gegend kämpfenden otto- 
manischen Truppen muh besonders hervorgehohen werden. 
In diesen Kämpfen bügte der Feind 1000 Mann an Ge¬ 
fangenen und S Maschinengewehre ein." 
Am 9. gewannen die Russen westlich von Schieboth 
in den Karpathen Raum, sonst wurden sie überall 
zurückgeschlagen. Bei Dorna-Watra stießen deutsche 
Bei unseren österreichisch-ungarischen Bundesgenossen: Im Panzerzug an der russi- 
schen Front während eines Gefechts. Nach einer Zeichnung für die „Jllustrirte 
Zeitung" von dem Honved-Oberleutnant der Res. Stefan Zador. 
Truppen auf rumänische Kräfte. Am 10. versuchten 
die Russen, auf Bursztyn durchzubrechen und Halicz 
in ihre Gewalt zu bringen. Aber Graf v. Bothmer 
leitete die Verteidigung so geschickt, daß ihr Plan 
mißglückte. Am 11 .September fanden an verschiedenen 
Punkten der Karpathenfront unbedeutende Kämpfe 
statt, aber an den beiden folgenden Tagen setzten 
wieder russische Massenangriffe ein. Der des 12., 
unternommen zwischen dem Smotrec südwestlich von 
Zabie bis zur Goldenen Bistritz, scheiterte unter 
den schwersten Verlusten. Am 13. stürmten die Russen 
nach Trommelfeuer gegen die österreichisch-ungarischen 
Stellungen auf dem Smotrec, an der Ludowa und auf 
demCapulanund 
wurden blutig ab- 
gewiesen. Am 14. 
und 15. ereignete 
sich nur Unbedeu- 
tendes. Am 16. 
dagegenhalten die 
Russen an der Na- 
rajowka und öst- 
lieh davon mit 
einer starken Sto߬ 
truppe zum Schla- 
ge aus und drück- 
ten die österrei- 
chisch - ungarische 
Front nach mehr- 
maligen vergeb- 
lichen Anläufen in 
geringer Tiefe zu- 
rück. Nördlich von 
Stanislau schei- 
terte ein russischer 
Teilangriff nach 
kurzem Nahkampfe. In den Karpathen warfen die 
Russen umsonst dichte Sturmkolonnen beiderseits der 
Ludowa vor. Hier wie an der Grenzhöhe westlich 
von Schieboth und an der Dorna-Watra wurden 
sie aufs blutigste abgewiesen. — Uber die bedeutungs¬ 
vollen Ereignisse des 17. September meldete der deutsche 
Heeresbericht: 
„In schweren Kämpfen haben sich türkische Truppen, unter- 
stützt durch die ihnen verbündeten Kameraden, westlich der 
Zlota-Lipa der Angriffe des überlegenen Gegners erfolgreich 
erwehrt. Eingedrungene feindliche Abteilungen sind wieder 
geworfen. Die Truppen unter dem Befehl des Generals 
v. Gerok traten beiderseits der Narajowka zum Gegenstoß an, 
dem die Russen nicht standzuhalten vermochten. Wir haben 
den größten Teil des vorgestern verlorenen Bodens wieder in 
der Hand. Abgesehen von den hohen blutigen Verlusten hat 
der Feind über 3500 Gefangene und 16 Maschinengewehre einge- 
büßt. — In den Karpathen sind russische Angriffe abgeschlagen." 
Die Zahl der Gefangenen erhöhte sich am folgen- 
den Tage auf 4200. In den Karpathen kamen 
lebhafte Kämpfe vom Smotrec bis Kirlibaba in 
Gang. Verschiedene russische Angriffe wurden von 
den Österreichern und Ungarn abgeschlagen und süd- 
lich der Ludowa drängten die Russen ein schmales 
Stück die österreichisch-ungarische Front nach Westen 
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