Volltext: Der Weltbrand Band 2 (2; 1917)

nestes 90 Mann gefangen und erbeuteten sieben Maschinen- 
gewehre. Der Artilleriekamps erreichte auch nördlich der Ancre 
und in einzelnen Abschnitten südlich der Somme, so beiderseits 
von Vermandovillers, größere Heftigkeit." 
Am 9. richteten die Engländer und Franzosen, be- 
sonders in den Abend- und Nachtstunden, heftige An- 
griffe auf die deutschen Stellungen zwischen der Ancre 
und Somme. Sie blieben sämtlich erfolglos. Angriffs- 
versuche der Franzosen östlich von Vermandovillers 
wurden verhindert Der Bericht über den 10. Oktober 
lautete: 
„An der Schlachtfront nördlich der Somme folgten dem 
starken, weit über die Ancre nach Norden übergreifenden feind- 
lichen Feuer abends und nachts zahlreiche Teilangrisfe, die 
auf der Linie Morval—Vouchavesnes besonders kräftig mehr- 
fach wiederholt wurden. Hier hat sich südwestlich von Sailly 
der Gegner auf schmaler Front in unserer ersten Linie fest- 
gesetzt, während er im übrigen durch Feuer oder im Nahkampf 
abgeschlagen wurde. Nordöstlich von Thiepval ist der Kampf 
um einen kleinen Stützpunkt noch nicht abgeschlossen. 
Südlich der Somme gelang es den Franzosen, nach dem 
mehrere Tage andauernden Vorbereitungsfeuer in den auf 
Vermandovillers vorspringenden Bogen unserer Stellung ein- 
zudringen und unsere Truppen auf die vorbereitete, den Bogen 
abschneidende Linie zurückzudrücken. In der aufgegebenen 
Stellung liegen die Höfe Genermont und Vovent. 
Unsere Flieger schössen vier Flugzeuge hinter der feind- 
lichen, vier hinter unserer Linie ab." 
Hierzu sei bemerkt, daß die deutschen Flieger sich 
durchweg den englischen und französischen überlegen 
zeigten. Am 7. Oktober hatte Hauptmann Boelcke 
den dreißigsten feindlichen Flieger außer Gefecht ge- 
setzt! Leistungen dieser Art gab es auf englischer 
und französischer Seite überhaupt nicht. 
Am 11. scheiterten Jnfanterieangriffe der Eng- 
länder nordöstlich von Thiepval, sowie auf der Linie 
Le Sars und Eueudecourt meist schon im deutschen 
Sperrfeuer. Gegen Abend setzten aus der Front 
Morval-Vouchavesnes starke französische Angriffe 
ein. Gegen die Stellungen des Jnfanterie-Regi- 
ments 68 und des Reserve-Jnfanterie-Regiments 76 
stürmten die Feinde sechsmal vergeblich an. Südlich 
der Somme ging der Kampf zwischen Eenermont- 
Chaulnes weiter. Mehrere französische Angriffe 
scheiterten. Die heiß umstrittene Zuckerfabrik von 
Genermont blieb in deutschen Händen. Im Dorfe 
Ablaincourt entspannen sich erbitterte Häuserkämpfe. 
Der dritte große Oktoberansturm der Engländer 
und Franzosen gegen die deutschen Linien erfolgte 
am 12.und 13. Oktober. Die deutsche Heeresleitung 
berichtete über den ersten der beiden Großkampftage: 
„Ein neuer großer Durchbruchsversuch der Engländer und 
Franzosen ist zwischen der Ancre und der Somme vollkommen 
gescheitert. Mit einem Masseneinsatz an Artillerie und seiner 
durch frische Reserven verstärkten Infanterie glaubte der Feind, 
sein Ziel erreichen zu müssen. Die tapferen Truppeu der 
Generale Sixt von Arnim, von Boehn und von Garnier be- 
haupten nach schwerem Kanrpfe unerschüttert ihre Stellungen. 
Die Hauptwucht der zahlreichen Angriffe richtete sich gegen 
die Front von Coureelette bis zum St. Pierre Vaastwalde. 
Mehrfach kam es zum erbitterten Handgemenge in unseren 
Linien mit dem vorübergehend eingedrungenen Gegner. Trotz 
sechsmaligen im Laufe des Tages mißlungenen Sturmes auf 
unsere Stellungen bei Sailly liefen die Franzosen hier nachts 
nochmals an; auch dieser Angriff wurde abgeschlagen, der 
Kampf nordwestlich des Ortes ist noch nicht abgeschlossen. 
Vrandenbnrgische Infanterie empfing stehend nordwestlich von 
Kaiser Franz Joseph I. auf seinem Sterbebett in Schloß Schönbrunn. Nach einer Zeichnung des Sonverzeichners der „Jllustrirten 
Zeitung" Ladislaus Tuszynski, 
625
	        
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