Volltext: Der Weltbrand Band 2 (2; 1917)

Am 23. fielen Brabant, Haumont und Sa- 
mognieuX, das gesamte Waldgebiet nordwestlich, 
nördlich und nordöstlich von Beaumont, sowie das 
Herbebois in die Hände der Deutschen. Natürlich 
ging das nicht ohne Verluste ab, aber sie reichten 
nicht entfernt an die der Franzosen heran. Auch 
die Zahl der französischen Gefangenen wuchs mit 
jedem Tage. Am 24.waren aus den 3000 schon 
10000 geworden. Am 25.wurden östlich der Maas 
in Anwesenheit des 
deutschen Kaisers von 
den deutschen Trup- 
pen bedeutsame Fort- 
schritte erzielt. Sie er- 
kämpften den Besitz der 
Höhen südwestlich von 
Louvemont, des Dor- 
fes Louvemont und 
deröstlichliegendenBe- 
festigungsgruppe. Das 
Brandenburgische Re- 
giment Nr. 24nahm 
diePanzerfeste Douau- 
mont, die vorher von 
der deutschen Artillerie 
zerschossenwordenwar, 
mit stürmender Hand. 
Ein Eckpfeiler der fran- 
zösischen Befestigung 
um Verdun war damit 
von den Deutschen er- 
obert. JnderWoevre- 
Ebene brach der fra 
zösischeWiderstand aus 
der Front bis in die 
Gegend von Marchs- 
ville zusammen. Am 
26. versuchten die 
Franzosen in fünfmal 
wiederholtenAngriffen 
mit frischherangebrach- 
ten Truppen Douau- 
mont zurückzuerobern; 
sie wurden aber blu- 
tig abgewiesen. West¬ 
lich der Feste nahmen 
die deutschen Truppen 
Champneuville, die 
Cöte de Talou und 
kämpften sich bis an den Südrand des Waldes nord- 
östlich von Bras vor. Östlich der Feste erstürmten 
sie die ausgedehnten Befestigungsanlagen von Har- 
daumont. In der Woevre-Ebene schritt die deutsche 
Front kämpfend gegen den Fuß der Cötes Lorraines 
vor. Die Zahl der unverwundeten Franzosen, die 
als Gefangene in deutsche Hände gefallen waren, stieg 
an diesem Tage auf 15000. Am 27. und 28. Februar 
setzten die Franzosen große Massen ein, um ihre ver- 
lorenen Stellungen, insbesondere Douaumont, wieder- 
Kronprinz Wilhelm. 
Jrn Felde nach dem Leben gezeichnet von Professor Georg Schöbel. 
Zugewinnen, aber die deutschen Truppen behaupteten 
sich überall. Sie säuberten am 28. die Maashalbinsel 
von Champneuville von den Franzosen, schoben die 
Linien in der Richtung auf Vacherauville und Bras 
weiter vor, erreichten in der Woevre den Fuß der 
Cötes Lorraines von Osten her an verschiedenen Stellen. 
Inzwischen war auch auf anderen Teilen der deutschen 
Westfront gekämpft worden. Am 22. Februar fanden 
Gefechte bei Souchez und bei Heidweiler in Oberelsaß 
statt, die für die Deut- 
scheu einen günstigen 
Ausgang nahmen. In 
der Nacht zum 25. 
hatten die Engländer 
einen Angriff auf die 
deutsche Stellung bei 
Armentieres unter- 
nommen, der blutig 
abgeschlagen wurde. 
Das war im Februar 
die einzige englischeUn- 
ternehmung, die so ge- 
deutet werden konnte, 
als ob die Briten 
ihren hartringenden 
Bundesgenossen hät- 
len Hilfe und Ent- 
lastung bringen wol- 
len. Im übrigen blie- 
ben sie in ihren Stel- 
lungen liegen und 
ließen die Franzosen 
vor Verdun und an- 
derswo sich verbluten. 
Am 25. Februar grif- 
sen die Franzosen die 
am 12. von den Deut- 
scheu genommenen 
Stellungen südlich von 
Ste. Marie-ä-Py an 
und eroberten einen 
Teil der Gräben, aber 
am 27. erlitten sie eine 
schwere Niederlage in 
der Champagne. Nach 
wirksamer Feuervor- 
bereitung schritten die 
deutschenTruppenzum 
Angriff beiderseits der 
Straße Somme-Py-Souain. Sie erstürmten das Gehöft 
Navarin und beiderseits davon die französischen Stel- 
lungen in einer Ausdehnung von über 1600 m und 
machten dabei über 1000 Gefangene, darunter 26 Offi- 
ziere. Dadurch wurde bei den Franzosen der Glaube 
erweckt, die Unternehmung gegen Verdun sei nur ein 
Scheinmanöver, der eigentliche deutsche Durchbruchs- 
versuch werde in der Champagne erfolgen. Infolge- 
dessen warfen sie auch dahin starke Reserven, die 
meisten allerdings nach Verdun, wo schließlich fast 
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