Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

wendig gewesen, damit die Feinde hinfort keine Nach- 
richten und Fingerzeige für ihre Flieger erhalten 
konnten. Ohne jeden Beweis wurden also die Konsuln 
bezichtigt, Spionen- 
dienste geleistet zu 
haben. Am 3. Januar 
wurde auch der nor- 
wegische Konsul ver- 
haftet, außerdem eine 
große Menge von 
Privatpersonen in 
Saloniki. Und was 
dort geschehen war, 
geschah am 9. Januar 
auf der griechischen 
Insel Mytilene. Auch 
hier wurden deutsche 
und österreichisch-un¬ 
garische Konsulats¬ 
beamte verhaftet. 
Über diese Verletzung 
der griechischen Ho- 
heitsrechte entstand 
in Athen eine große 
Erregung, aber wie- 
der erfolgte nur ein Protest, der die Auslieferung der 
Gefangenen forderte. Mehr Eindruck auf die Eng- 
länder und Franzosen machten die Maßnahmen der 
Zur Waffenablieferung bereitstehende montenegrinische Soldaten. 
Türken und Vulgaren. Sie ließen die Beamten der 
Gesandtschaften Englands, Frankreichs und Serbiens, 
die in ihren Ländern zurückgeblieben waren, nun gleich- 
falls verhaften. Aber 
eine Freilassung ihrer 
Konsuln erzielten sie 
damit noch nicht, 
e wurden zu- 
nach Turin 
gebracht und dort 
gefangen gehalten. 
Erst später wurden sie 
freigelassen. Am 15. 
wurde auch auf Korfu 
der österreichisch-un- 
garische Konsul ver- 
haftet, denn auch diese 
Insel hatten die Eng- 
länder und Fran- 
zosen besetzt und in 
Athen erklärt, sie be- 
dürften ihrer zu ihren 
kriegerischen Unter- 
nehmungen. DasUn- 
glaublichste aber leiste- 
ten sie sich am 13. gegen die neutrale Macht Griechenland, 
indem sie im Hafen Phaleron, also dicht bei Athen, 
Truppen landen und feststellen ließen, ob derHafen deut¬ 
Ein österreichisch-ungarisches Landsturm-Jnfanteriebataillon ersteigt unter dem Schutze der eigenen Werkbatterien den 1167 in hohen 
Vjelos in der Krivosije (8. bis 11. Januar 1916). Im Hintergrunde der Lorocen. Nach einer Zeichnung für die „Jllustrirte Zeitung" 
von Richard Atzmann. 
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