Volltext: Der Weltbrand Band 2 (2; 1917)

Zwischen den Bahnen von Dpern nach Ronlers 
und Comines stießen die Engländer vor, aber ihr 
Angriff wurde auf dem Nordflügel nach Nahkampf 
vor und in den deutschen Stellungen abgeschlagen. 
Sie griffen ferner nordwestlich und südöstlich von 
Armentieres und nördlich des Kanals von La Vassee 
an, wobei sie Gas- und Stinkbomben benutzten. Bei 
Souchez waren die Franzosen in die zusammengeschos- 
senen deutschen Gräben eingedrungen, doch wurden 
sie in der Nacht vom 23.zum 24. wieder hinaus¬ 
geworfen,- ihre abermaligen Angriffe am 24. wurden 
abgeschlagen. In der Champagne von Prosnes bis 
zu den Argonnen brachte die deutsche Artillerie 
französische Angriffe zum Scheitern. An- 
dere brachen erst wenige Schritte vor 
den deutschen Hindernissen im In- 
fanterie- und Maschinengewehr- 
feuer zusammen. Die zurückfluten- 
den französischen Massen erlitten 
dabei sehr erhebliche Verluste. 
Am 25. September nahm 
die große Offensive ihren Fort- 
gang. Am Ipernabschnitte 
gelang es den Engländern 
und Franzosen nicht, Vor- 
teile zu erringen. Auch das 
Erscheinen englischer Schiffe 
vor Zeebrügge und ihr Ein- 
greifen in den Kampf hatte 
keinen Erfolg. Sie mußten 
sich zurückziehen, nachdem ein 
Schiff gesunken und zwei be- 
schädigt waren. Dagegen süd- 
westlich von Lille führte der Stoß 
der Angreifer zu einem Zurückgehen 
der Deutschen. Eine Division mußte 
bei Loos aus der ersten und zweiten 
Verteidigungslinie zurückgehen. Natür- 
lich ging dabei den Deutschen alles ver 
General der Artillerie v. Kirchbach, 
melon-le-Grand und dicht westlich von den Argonnen. 
Hier hatten die Angreifer die fürchterlichsten Verluste. 
Norddeutsche und hessische Landwehr zeichnete sich be- 
sonders bei diesen Kämpfen aus. Rund 3800 Fran¬ 
zosen, darunter 39 Offiziere, wurden von den Deut- 
scheu zu Gefangenen gemacht. 
Am 26. wiederholten die Verbündeten ihre Angriffe 
im Vpernabschnitt nicht. Südwestlich von Lille brachten 
die Deutschen die große französische Offensive durch 
Gegenangriff zum Stillstand. Heftige englische An- 
griffe nördlich und südlich von Loos brachen unter 
stärksten Verlusten der Angreifer zusammen. Auch in 
der Gegend von Souchez und beiderseits Arras 
wurden alle Angriffe von den Deutschen 
blutig abgeschlagen. Die deutsche Beute 
an Gefangenen erhöhte sich auf25Offi- 
ziere, 2600 Mann. Zwischen Reims 
und den Argonnen waren die An- 
griffe der Franzosen besonders 
heftig, an der Straße Somme 
Py-Suippes nördlich Beau- 
sejour, Ferme Massiges und öst- 
lich derAisne. Aber sie scheiter¬ 
ten, und eine riesige Masse von 
Toten und Verwundeten lag 
vor der deutschen Stellung. 
Die Gefangenenzahl hier er- 
höhte sich auf 40 Offiziere 
und über 3900 Mann. - 
Am 27. setzten die Engländer 
und Franzosen ihre Durch- 
bruchsversuche fort, erreichten 
aber nirgendwo Erfolge, sondern 
erlitten an vielen Stellen sehr emp- 
findliche Verluste. Bei Loos unter- 
nahmen die Engländer einen neuen 
Angriff unter dem Schutze betäubender 
und giftiger Gase. Er verpuffte völlig 
Der deutsche Gegenstoß 
der Kommandierende General des Re- 
servekorps, das bei der großen Offensive 
loren, was sie an Material zwischen den sthwM?"Answrm der ^ersach°üb°rlege- brachte neben Geländegewinn 20 Offi- 
nfÄÄÄ^cri Ziere, 750 Mann Gefangene ein. so daß 
(Phot. Oskar Bohr, Dresden.) 
beiden Stellungen eingebaut hatten, 
und die Franzosen machten eine erheb- 
liche Zahl von Gefangenen. Das Dorf 
Souchez, das völlig zusammengeschossen war, wurde 
von den Deutschen freiwillig geräumt. Zahlreiche 
andere Angriffe auf dieser Front wurden von ihnen 
glatt abgewiesen, an vielen Stellen mit schwersten 
Verlusten für die Angreifer. Das 39. Landwehr- 
regiment wurde im Heeresberichte über diese Kämpfe 
lobend erwähnt. 1200 Engländer, darunter ein Vri- 
gadekommandeur, fielen als Gefangene in die Hände 
der Deutschen. 
Auch im Räume zwischen Reims und den Argonnen 
mußten die Deutschen nördlich von Perthes ihre durch 
nahezu 70stündige ununterbrochene Beschießung zer- 
störte vorderste Stellung räumen und die zweite ein- 
nehmen, die 2 bis 3 km dahinter lag. Im übrigen 
scheiterten aber auch hier alle Durchbruchsversuche. 
Besonders heftig wurde der Kampf nördlich Mour- 
sich hier die Zahl der Gefangenen auf 
3400 erhöhte. Bei Souchez, Angres- 
Roclincourt und sonst auf der ganzen Front der Cham- 
pagne bis auf den Fuß der Argonnen wiesen die 
Deutschen alle französischen Angriffe restlos ab. In der 
Gegend von Souain brachten die Franzosen sogar Ka- 
valleriemassen vor, die natürlich sofort fliehen mußten, 
soweit sie nicht zusammengeschossen wurden. Der deutsche 
Generalstab bemerkte dazu, das sei geschehen „unter 
merkwürdiger Verkennung der Sachlage". Die Feinde 
waren nämlich der Meinung, nach dem 50- bis 70stün- 
digen Trommelfeuer könne überhaupt kein lebendes 
Wesen mehr in den deutschen Stellungen sein, und kamen 
deshalb in dichten Massen heran, wollten auch einmal 
ihrer Reiterei Gelegenheit geben, etwas zu tun und 
sich auszuzeichnen. Um so größer war ihre Bestürzung, 
als sie die deutschen Gräben verteidigt fanden, und 
um so entsetzlicher ihre Verluste. In Haufen zu vieren, 
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